Ja, Ostern ist für dieses Jahr schon gelaufen – aber im nächsten Jahr kommt es bestimmt wieder. Und falls du in diesem Jahr keinen Hefezopf gebacken haben solltest, kannst du ihn dir ja für das kommende Osterfest schon einmal vormerken.
Dieses Rezept ist bei mir tatsächlich schon seit über 10 Jahren erprobt und wird fast jedes Jahr gebacken. Nur die „Deko“ variiert. Mal glänzt er schön durch etwas Ei, mal gibt es Hagelzucker … aber das Grundrezept für meinen Hefezopf bleibt immer gleich. Außerdem flechte ich immer in drei Strängen – mehr habe ich schon versucht, das sieht aber (bei mir) einfach nicht schön aus.
Was ist ein guter Hefezopf?
Die Frage nach dem, was ein Hefezopf können muss, beantworten viele Menschen ganz unterschiedlich. Für mich ist wichtig, dass er außen fest, aber nicht zu knusprig ist. Darum backe ich ihn gern am Vorabend und wickle ihn dann in Frischhaltefolie ein. So zieht alles schön durch und er bricht am nächsten Morgen nicht beim Schneiden.
Außerdem darf mein Hefezopf nicht zu süß sein. Wenn man Brioche fertig im Laden kauft, ist das ja meist unheimlich weich und unheimlich süß. Das eignet sich für einige Verwendungsarten (French Toast beispielsweise) total gut – aber wenn man die Scheiben nicht anständig mit Butter bestreichen kann, hat ein Brot bei mir verloren! Hefezopf esse ich auch ganz gerne mal herzhaft belegt, darum kommen in den Teig auch nur 2 Esslöffel Zucker. Wer mehr Zucker braucht, sollte hier rechtzeitig mehr in den Teig geben.
Sollte ein Hefezopf gefüllt sein? Für mich nicht, danke. Denn klassisch und ohne Füllung kann ich beim Belag stärker variieren. Er ist halt eher wie Brot statt wie Kuchen. Mein Grundteig lässt sich aber problemlos füllen, sei es mit Schokocreme, Nüssen oder Marmelade.
Wie weich sollte ein Hefezopf sein? Ich mag ihn tatsächlich eher mit einer Brotfestigkeit als mit Briochekonsistenz. Dabei ist der Zopf weniger fluffig, ich brauche aber auch weniger Zeit. Richtig fluffig wird er bei Übernachtgare, hab ich mir sagen lassen. Dabei geht der Teig nicht bei Zimmertemperatur, sondern über Nacht im Kühlschrank und am nächsten Tag nach dem Formen noch einmal etwa 45 Minuten.
Eine glänzende Idee
Wie du siehst, glänzt mein Hefezopf nicht. Ich habe ihn vor und nach dem Backen mit etwas Wasser bestrichen, das ist alles. Wenn du ihn allerdings mit Ei oder einer Ei-Milch-Mischung bestreichst, glänzt er nach dem Backen richtig schön. Wenn dir das besser gefällt, musst du dann nur noch darauf achten, dass der Hefezopf nicht zu dunkel wird.
Ei und Milch kleben übrigens auch besser als Wasser – wenn also noch Hagelzucker auf den Hefezopf soll, ist diese Grundlage optimal, damit er auch haftet.
Einfaches Osterrezept
Der Hefezopf gehörte zu den ersten Dingen, die ich nach meinem Auszug ganz alleine und selbstständig gebacken habe. Das war Ostern 2009 im Studentenwohnheim. Die meisten der Erasmusstudenten kannten die deutschen Osterbräuche gar nicht – da habe ich in unsere Küche (wir haben uns immer mit 20 Leuten eine Küche geteilt, dementsprechend viel Platz gab es) eingeladen und Hefezopf serviert, Eier gefärbt und dekoriert.
Das ist jetzt zehn Jahre her und mit einigen der Leute von damals hab ich immer noch Kontakt (wenn auch eher lose) … bei anderen wusste ich auf den Fotos tatsächlich nicht mal, wer sie sind … schon verrückt, wie die Zeit vergeht!
Was ich sagen wollte: Einen Osterzopf kann man auch backen, wenn man nicht viel Erfahrung hat. Wichtig ist, dass der Teig geknetet wird, bis er nicht mehr klebt. Dann muss er gehen und groß werden. Und dann backen. Wenn du nicht flechten kannst, macht das auch nichts.
Hefezopf flechten: Wie ging das nochmal?
Wenn man nun nicht gerade regelmäßig beim Haareflechten zugange ist, kann so ein Osterzopf schon etwas Angst machen.
Aber im Prinzip ist es einfach:
- Teile den Teig in drei gleich große Teile auf.
- Rolle alle Teile zu gleichmäßig langen und dicken Schlangen.
Je länger und dünner sie sind, desto länger und flacher wird auch der Hefezopf. - Leg die drei Stränge parallel nebeneinander und verbinde sie an der Oberseite.
- Leg den linken Strang von oben zwischen den mittigen und rechten.
- Leg den rechten Strang von oben zwischen den (nun) mittigen und den (nun) linken.
- Dann von links, dann wieder von rechts … und am Schluss verbindest du die losen Enden wieder.
Wichtig ist, dass du immer einen Strang von außen zum neuen Mittelstrang machst.
Dabei wird immer über die anderen Stränge gelegt, nicht darunter hergeführt.
Rezept für den klassischen Hefezopf
Jetzt wissen wir alles über die Theorie, los geht’s:
Klassischer Hefezopf
Zutaten
- 500 g Mehl
- 1 Ei
- 250 ml Milch lauwarm
- 1 Prise Salz
- 2 EL Zucker
- 1 Päckchen Trockenhefe
- etwas Wasser zum Bestreichen vor dem Backen
Zubereitung
- Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und gut miteinander verkneten, bis der Teig sich von den Fingern löst.
- Den Teig mit einem sauberen Küchentuch zudecken und etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
- Den Teig kurz durchkneten, in drei Teile teilen und daraus Stränge rollen. Zu einem Zopf flechten.
- Auf ein Backblech legen und dort noch einmal etwa 20 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 200°C Umluft vorheizen.
- Mit etwas Wasser bestreichen und für etwa 20 Minuten backen lassen.
Wenn du das Rezept schon einmal für das nächste Jahr speichern willst, nimm doch das Bild:
Wie backt ihr zuhause euren Osterzopf?
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