In meiner Familie wurde früher nicht besonders oft asiatisch gekocht oder bestellt. Den “klassischen” Bratreis kenne ich aber auch: mit Gemüse, Sojasprossen und Rührei gibt es den ja oft als “Asiabox”. Dazu gabs für mich früher immer Hähnchen – heute Knusper-Tempeh. Wie man Asiareis mit veganem Tofu-Ei und Tempehwürfeln selber macht, zeige ich dir heute.
Gebratenen Reis selber machen?
Gebratenen Reis oder etwas ähnliches gibt es natürlich aus aus dem Tiefkühler oder beim Asiaten deines Vertrauens. Erstens sind aber da möglicherweise Zutaten enthalten, die du nicht kennst oder nicht essen möchtest und zweitens macht das Kochen wirklich viel Spaß! Du kannst so selbst am Geschmack schrauben und Zutaten so wählen, wie sie dir gefallen.
Schmecken dir Erbsen, Karotten und Paprika nicht? Möchtest du Sojasprossen oder mehr Schärfe hinzufügen? Kein Problem: Wenn du selber kochst, kannst du das Rezept eben auch selbst beeinflussen.
Für mich auch ein Grund, weswegen ich meinen “Chinareis” selber mache: Das Tofu beim Asiaten ist oft frittiert und doch sehr weich. Mit Tempeh bekommst du aber eine tolle vegane Proteinquelle, die fest ist und richtig lecker schmeckt!
Protein: Tempeh als Star
Tempeh besteht, genau wie Tofu, aus Sojabohnen. Nur sind sie dort fermentiert, diese Zubereitungsart kommt aus Indonesien. Dadurch wird Tempeh recht fest und kann sogar einen nussigen Geschmack bekommen. Ich liebe das aus dem Bioladen, aber auch in Asiamärkten kannst du es (oft sehr günstig) gefroren als Block kaufen. Ich finde das aus dem Asiamarkt aber fast immer etwas säuerlich und habe mich darum doch wieder für die teurere Bio-Variante aus dem Kühlregal entschieden.
Tempeh ist eine Eiweißquelle, die bei veganer Ernährung wichtig und sinnvoll ist. Wenn du aber kein Tempeh bekommst, kannst du natürlich auch Tofu oder ein leichter erhältliches Ersatzprodukt braten und zu deinem Asiareis geben.
Tofu als Ei-Ersatz
Lass uns ehrlich sein: Gebratener Reis “lebt” eigentlich vom Rührei und diesem leicht schwefeligen Geschmack. Das darf nicht zu viel sein, aber es ist eben ein wichtiger Bestandteil. Es gibt mittlerweile auch veganen Ei-Ersatz als Fertigprodukt oder zum Anrühren, auch für Rührei.
Ich habe mich bei meinem Rezept aber für eine einfache Lösung mit Tofu entschieden. Den gibt es in allen regulären Supermärkten und im Biomarkt und sollte immer in deinem veganen Vorratsschrank liegen! Am besten ist fester Tofu, den ich aber immer noch einmal auspresse.
So presst du Tofu aus:
- Tofu aus der Verpackung nehmen und zwischen den Händen über dem Waschbecken vorsichtig pressen. Er sollte nicht brechen, verliert aber vermutlich schnell Flüssigkeit.
- Küchenpapier oder Geschirrtuch bereitlegen und den Tofu darin einwickeln. Mit einem Topf, einer Schüssel oder ähnlichem beschweren und für mindestens 10 Minuten auspressen.
So verliert der Tofu noch einmal Flüssigkeit und ist für die weitere Verarbeitung viel besser nutzbar.
Auch bereits sehr festen Tofu solltest du vor der Weiterverarbeitung noch einmal ausdrücken oder auspressen – das ändert so viel an Geschmack und !
Ei-Geschmack simulieren
Damit das Tofu nicht nur die richtige Konsistenz bekommt, sondern auch so aussieht und so schmeckt wie Rührei, arbeiten wir mit zwei Gewürzen: Kurkuma und Kala Namak.
Kurkuma gibt einen feinen Geschmack ab, ist aber vor allem für die gelbe Farbe verantwortlich. Du kennst das vielleicht schon von Paella: Wer nicht mit teurem Safran arbeiten will, nimmt Kurkuma für die Farbe.
Kala Namak ist ein Salz mit einem Schwefelgeschmack. Oft ist es dunkelbraun, manchmal rosa … und du musst es sehr vorsichtig dosieren! Ich nehme für 200 g Tofu nur eine Messerspitze Kala Namak, das reicht für den Geschmack. Du bekommst es im Bioladen, aber auch bei Gewürzhändlern und mittlerweile auch oft im “normalen” Supermarkt.
Rezept für gebratenen Reis
Gebratener Reis ist echt so ein leckerer Klassiker, für den man fast immer alle Zutaten zuhause hat. Richtig gut ist das Rezept auch für übrig gebliebenen Reis vom Vortag.
Gebratener Asiareis
Zutaten
- 200 g Reis
Tempehwürfel
- 1 EL Öl
- 200 g Tempeh
- 25 ml Sojasoße
- 15 g Zucker
Gemüse
- 1 Karotte
- 1 Paprika
- 100 g Erbsen TK
Tofu-Ei
- 200 g Tofu
- 1 TL Kurkuma
- 1 Msp Kala Namak
- 3 Knoblauchzehen
Zubereitung
- Reis nach Packungsanweisung kochen und abkühlen lassen.
- Tofu ausdrücken und zwischen Küchenrolle oder sauberen Geschirrtüchern für etwa 10 Minuten auspressen.
- Tempeh würfeln und in eine Schüssel geben.Sojasoße mit Zucker in einer kleinen Schüssel verrühren und beiseite stellen.
- Tofu zerkrümeln und in eine Schüssel geben.
- Karotte schälen und fein würfeln.Paprika waschen, entkernen und würfeln.Knoblauch abziehen.
- In einer Pfanne oder einem Wok 1 EL Öl erhitzen und das Tempeh von allen Seiten anbraten. Die Temperatur runterschalten und mit dem Sojasoße-Zucker-Gemisch ablöschen. Gut umrühren, bis alles karamellisiert ist.Das Tempeh aus der Pfanne nehmen und in einer Schüssel beiseite stellen.
- Das Gemüse in die heiße Pfanne geben und für etwa 5 Minuten schwenken.Dann ebenfalls herausnehmen und zum Tempeh stellen.
- 1 EL Öl erhitzen und das Tofu mit Kurkuma und Kala Namak in die Pfanne geben und für einige Minuten braten, bis alles gelb geworden ist und an Rührei erinnert.
- Das Tofu an die Seite der Pfanne schieben, den letzten EL Öl in die Pfanne geben und den Knoblauch hineinpressen.
- Den Knoblauch für 1-2 Minuten anschwitzen, dann den abgekühlten Reis in die Pfanne krümeln.Für einige Minuten mitbraten, dabei gut umrühren.
- Gemüse und Tempeh wieder in die Pfanne geben und unterrühren.Auf Wunsch mit Sojasoße oder Sriracha abschmecken.
Zeigt mir doch gerne ein Foto deinem Asiareis! Ich freue mich, wenn ihr mich bei Instagram vertaggt oder mir eine E-Mail schickt! Wenn euch das Rezept weitergeholfen hat, lasst mir auch gern einen Kommentar da – so wissen auch spätere Leser, was gut geklappt hat oder welche Zutaten ihr (problemlos) ersetzen konntet.
Hallo 🙂
Ich habe das Rezept heute nachgekocht und muss leider sagen, dass es absolut nicht dem entsprochen hat, was ich mir zu Beginn davon erhofft hatte.
Es schmeckt ganz fad, es fehlt definitiv der Pfiff und es ist viel zu trocken.
Natürlich kann man improvisieren und etwas dazu zaubern, aber nur, wenn man auch genügend Zutaten dafür im Haus hat und für Ausweichmöglichkeiten eingekauft hat. Das war hier leider nicht der Fall, daher musste ich mit dem fertigen Gericht nach Rezept vorlieb nehmen.
Hallo Lisa,
vielen Dank fürs Nachkochen und für deine Rückmeldung. Dass dir der Reis nicht geschmeckt hat, ist ja schade!
In welche Richtung hättest du dir denn im Nachhinein den “Pfiff” vorgestellt? Mehr Schärfe, mehr Gemüse, mehr Süße..? Das hilft vielleicht anderen, die sich auch für das Rezept interessieren.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Caro