Mal über den Tellerrand schauen, dazu animiert die Blogaktion “Koch mein Rezept”, die Volker von “Volker mampft” ins Leben gerufen hat. Heute schaue ich kulinarisch bis nach Asien, aber eigentlich “nur” nach Düsseldorf, nämlich zu Carmen vom Blog Tanz auf der Tomate. Es gibt vegane Wantans mit einer Füllung aus Tofu, Karotten und Frühlingszwiebeln.
Darum geht’s bei Tanz auf der Tomate
Auf Carmens Blog geht es vergleichsweise fein zu. Sie liebt die französische Küche und hat schon einige Kurse – auch in Frankreich – belegt. Ihre Rezepte werden oft von tollen Gewürzen begleitet, außerdem findet man bei ihr gute Getränke unter dem Stichwort #betreutestrinken sowie kulinarische Reiseeindrücke, die wirklich Lust darauf machen, in den nächsten Flieger (alternativ auch Zug) zu steigen und sich mal so richtig gut verköstigen zu lassen!
Ich habe mich bei der Auswahl eines Rezepts zum Nachkochen schwer getan, denn oft finden sich in Carmens Rezepten Fleisch oder Käse. Problemlos und direkt vegan wäre beispielsweise der marinierte Lauch gewesen, aber ich kann doch nichts dafür: Teigtaschen lachen mich nun einmal an … Es gibt also asiatische Teigtaschen. Genauer: Wantans.
Carmen arbeitet bei ihrem Rezept mit Hackfleisch und Garnelen. Außerdem mit Koriander (geht bei uns gar nicht!), Ingwer (trinken ja, essen nein), Piment de l’Espelette (fantastische Schärfe, aber einkaufen macht aktuell gar keinen Spaß!), dunklem Reisessig (kam nicht in den Asialaden, hatte nur hellen) und Fischsoße (bei uns nur in vegan). Ihr seht – vom Originalrezept ist nicht so viel geblieben.
Trotzdem habe ich leckere, würzige Wantans zubereitet und zumindest beim Kochen dolle an Carmen gedacht.
Wantan-Teig selber machen
Eigentlich hat Carmen für ihre Wantans TK-Blätter benutzt. Die gibt es im Asiamarkt in den Truhen. Das habe ich auch schon gemacht, finde aber mittlerweile, dass es einfacher ist, den Teig für die Wantans selber zu machen. Man braucht ohnehin nur drei Zutaten (Mehl, Salz, Wasser) und selbstmachen geht genauso schnell wie das Auftauen vom TK-Teig.
Außerdem ist der selbstgemachte Wantanteig elastischer, das hilft beim Füllen enorm. Man braucht nämlich eigentlich nur etwas Druck, um sie zu verschließen (kein Ei oder Wasser) und kann außerdem etwas ziehen, wenn am Ende doch mehr Füllung als Teig übrig ist.
Wantans formen
Meine Wantans sind wie kleine Beutel geformt, die oben viele kleine Falten haben. Um den Effekt zu erzeigen, drücke ich mit den Fingerspitzen den Teig an einer Ecke zusammen und holemit einem Finger weiteren Teig vom Rand. Wieder festdrücken und so reihum fortfahren. Am Ende bleibt ein kleines Loch oben übrig, hier kann man den Teig einfach festdrücken. Klappt mit etwas Übung super.
Wantans haben aber nicht “die eine” feste Form, sondern werden in China auch gerne unterschiedlich verschlossen (und heißen dann manchmal auch anders). Besonders einfach sind kleine Schiffchen, die ähnlich wie Tortellini aussehen.
So geht die Tortellini-Form (Schiffchenform):
- Wantan füllen, zusammenklappen und verschließen, sodass man einen Halbkreis erhält.
- Die Ecken vom Halbkreis entlang der geraden Seite zusammenholen und festdrücken.
- Schon fertig.
Wer quadratische Wantanblätter nutzt, formt zuerst ein Dreieck und bringt dann die Ecken zusammen. So bekommen die Schiffchen eine Art Wimpel.
Frische Soße für Teigtaschen
Besonders lecker finde ich die Limetten-Chili-Soße für die Wantans. Im Original kämen hier noch Ingwer und Koriander dazu, aber auch ohne beides finde ich die Soße richtig fruchtig und total passend.
Geschmacklich hilft auf jeden Fall die Fischsoße (oder in meinem Fall No-Fish-Soße), um der Soße einen tollen Kick zu geben.
Alternativ könnt ihr die Wantans auch mit Sojasoße, scharfer Mayo oder in in Brühe servieren.
Rezept für vegane Wantans
Jetzt aber mal ran an den Dämpfer! Wantans können aber auch problemlos gekocht und als Suppeneinlage gegessen werden. Wer mag, kann sie auch frittieren.
Vegane Wantans
Kochutensilien
- Dämpfeinsatz / Dämpfkorb
- Dämpfpapier
Zutaten
Dumplingteig
- 240 g Weizenmehl Type 550
- 120 ml Wasser lauwarm
- 1/2 TL Salz
Füllun
- 300 g Tofu
- 2 EL Erdnussöl
- 3 Frühlingszwiebeln
- 1 Karotte
- 6 EL Sojasoße
- 1 TL Sesamöl geröstet
- 1 EL No-Fish-Soße
- 1/4 TL Chilipulver
Dressing
- 1 Limette
- 2 EL Sojasoße
- 2 EL Reisessig
- 1 EL Ahornsirup
- 1 TL No-Fish-Soße
- 1 TL Sesamöl
- 1 Chilischote
- Sesam
Zubereitung
Dumpingteig zubereiten
- Mehl mit Wasser und Salz kräftig zu einem glatten Teig verkneten. Gut abdecken und für mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Füllung zubereiten
- Das Tofu hacken und mit Erdnussöl in einer Pfanne braten, bis es leicht goldgelb ist.
- Die Frühlingszwiebeln putzen und hacken. Zum Tofu in die Pfanne geben und etwa 2-3 Minuten mitgaren.
- Aus der Pfanne nehmen und in eine Schüssel geben.
- Die Karotte schälen und hineinraspeln.
- Sojasoße, vegane Fischsoße und Chilipulver dazugeben und abschmecken.
Wantans füllen & dämpfen
- In einem Topf Wasser zum Köcheln bringen. In der Zwischenzeit nach und nach die Wantans füllen.
- Dafür den Dumplingteig vierteln.Jedes Viertel zu einer dicken Rolle formen und in fünf etwa gleich große Abschnitte teilen.
- Jeden Abschnitt zu einer Kugel rollen und dann mit dem Nudelholz dünn ausrollen. Sie sollten einen Durchmesser von etwa 8-10 cm haben (handflächengroß).
- Etwa 2 TL der Füllung in die Mitte setzen, dann gut verschließen:Mit den Fingerspitzen den Teig an einer Ecke zusammendrücken, dann mit einem Finger weiteren Teig vom Rand "holen", festdrücken und so reihum fortfahren. Den Teig am Ende gut verschließen.
- Wantans auf das Dämpfpapier setzen und für 6-8 Minuten dämpfen.
- Wiederholen, bis Teig und Füllung aufgebraucht sind.
Dressing zubereiten
- Die Limette auspressen und den Saft mit Sojasoße, Reisessig, Ahornsirup, No-Fish-Soße und Sesamöl vermischen.
- Die Chili waschen, entkernen und fein hacken, dann mit zum Dressing geben.
- Sesam dazugeben und servieren.
Notizen
Das Originalrezept “Teigtaschen – heute: asiatisch” gibt es direkt auf Carmens Blog.
Falls du mein Rezept nachmachst, hinterlasse hier gerne einen Kommentar oder schick mir eine E-Mail (vielleicht sogar mit Bild?), ich würde mich freuen! Auf Instagram kannst du den Hashtag #wieincaroskueche benutzen, das wäre toll!
Liebe Caro, die sehen ja fantastisch aus. Und schön, dass Du den Teig selber machst. Ist ja wirklich von den Zutaten schnell gemacht. Ich bin begeistert von Deiner Bastelbegabung. So gleichmäßig würde ich sie nie hinbekommen. Da bin ich einfach viel zu ungeduldig für.
Herzliche Grüße
Carmen aka @carmenhi
Ach liebe Carmen,
ein bisschen habe ich ja schon mit Teigtaschen geübt, das gebe ich zu. Aber für Sorgfalt und Kleinarbeit bin ich nun auch nicht gerade bekannt 😉 Einfach zudrehen finde ich darum super und effektiv! Dein Dip dazu war jedenfalls oberköstlich, danke für die Inspiration!