Dampfnudeln kennen viele bestimmt vom Weihnachtsmarkt oder von Oma. Bei uns gab es sie nie, aber als die Kleine aus der Kita nach Hause kam und von den leckeren “dicken Nudeln” erzählt hat, war mein Ehrgeiz geweckt und so habe ich kurzerhand vegane Dampfnudeln zubereitet und erkläre dir heute, wobei du darauf achten musst und wie sie so richtig schön fluffig werden.
Was sind Dampfnudeln?
Dampfnudeln sind süße Hefeklöße, die man vor allem in Süddeutschland kennt. Deutschlandweit sind sie vor allem auf Weihnachtsmärkten bekannt. Dort werden sie häufig mit Vanillesoße oder Pflaumenkompott serviert.
Wichtig ist, dass Dampfnudeln klassischerweise nicht gefüllt werden.
Unterschied: Dampfnudeln & Buchteln
Dampfnudeln werden gedämpft. Buchteln sind zwar ebenfalls süße Hefeklöße, die allerdings im Ofen zubereitet werden, man nennt sie daher auch “Rohrnudeln” – Rohr kommt vom Ofenrohr.
Wie du vegane Buchteln zubereitest, zeige ich dir hier: Rezept für vegane Buchteln
Diese Zutaten brauchst du
Für die veganen Dampfnudeln brauchst du Hefe, Mehl, eine Milchalternative, Zucker, vegane Butter und etwas Salz. Daraus knetest du einen süßen Hefeteig, der zunächst aufgehen muss.
Am Ende brauchst du noch etwas vegane Butter und Zucker für den Bräter, deine Pfanne oder eine Auflaufform und Wasser zum Dämpfen. Wenn du magst, kannst du zum Dämpfen auch wieder eine Milchalternative nehmen.
Süßen Hefeteig herstellen
Meinen Hefeteig rühre ich mit Trockenhefe an. Die ist leicht zu lagern, du kannst aber genauso gut frische Hefe nehmen.
Wichtig bei Hefeteig ist die Temperatur: Die Flüssigkeit, in meinem Fall Haferdrink, sollte lauwarm sein, damit die Hefe aktiv wird und der Teig aufgeht. Ich erwärme den Haferdrink darum in der Mikrowelle. Kochend heiß sollte er aber nicht sein, damit die Hefe nicht abstirbt – die Temperatur ist also der kritischste Faktor bei Hefeteig für Dampfnudeln.
Praktisch übrigens auch: Wenn ich die vegane Butter in der Schüssel habe, gieße ich den warmen Haferdrink darüber, sodass sie besser formbar wird.
Ansonsten geht es ganz einfach:
- Alle Zutaten für den Hefeteig in eine große Schüssel geben.
- Über längere Zeit alles gut verkneten, bis ein glatter Teig entsteht, der nicht mehr klebt.
- Den Teig abdecken und ruhen lassen.
- Hefeklöße formen und noch einmal ruhen lassen.
Die doppelte Teigruhe beim Hefeteig macht ihn feinporiger und somit locker, statt kompakt. Auf das zweite Gehen solltest du also nicht verzichten.
Dampfnudeln dämpfen: So klappt es
Dämpfen kann man auf unterschiedliche Arten. Ich nutze dazu einen Bräter mit Deckel, aber auch eine Pfanne oder eine Auflaufform mit passendem Deckel könnten passen. Einen normalen Topf solltest du nicht nehmen, weil die Dampfnudeln dann zu stark kleben könnten.
Ich lasse meine Dampfnudeln direkt im Bräter abgedeckt das zweite Mal gehen, gieße dann Flüssigkeit an und dämpfe sie für rund 40 Minuten. So sind sie durch und schmecken richtig toll.
Wenn es dir wichtig ist, dass deine veganen Dampfnudeln eine Kruste unten bekommen, solltest du sie an einem anderen Ort zum zweiten Mal aufgehen lassen und im Bräter Zucker, Butter und Wasser stark erhitzen. Setze die Teigklöße dann hinein, setze den Deckel auf und dämpfe für etwa 30 Minuten.
Möglich ist auch eine Salzkruste statt einer Zuckerkruste.
Wichtig ist, dass die Dampfnudeln nicht zusammenfallen. Darum darfst du den Deckel beim Dämpfen nicht abnehmen, sondern musst auf dein Gefühl vertrauen. Ich lege zwischen Deckel und Bräter immer noch ein Küchentuch, damit die Flüssigkeit aufgesaugt wird und die Dampfnudeln beim Abnehmen des Deckels nicht mit Wasser betropft werden.
Was passt zu Dampfnudeln?
Dampfnudeln schmecken pur schon richtig gut, besonderes lecker werden sie aber mit:
- Vanillesoße
- Pflaumenkompott
- Apfelmus
- Puderzucker & Mohn
Rezept für vegane Dampfnudeln
Meine veganen Dampfnudeln sind vom Rezept her gar nicht so anders als die klassischen Dampfnudeln, die du vielleicht von früher kennst. Milch, Butter und Eier ersetzen wir, aber das ändert nichts an Geschmack oder Konsistenz, finde ich. Und so geht’s:
Vegane Dampfnudeln
Zutaten
Für den Hefeteig
- 250 ml Haferdrink oder einen anderen Milchersatz
- 500 g Weizenmehl Type 405
- 1 Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel Frischhefe
- 1 Prise Salz
- 50 g vegane Butter oder Margarine
- 50 g Zucker
Zum Garen
- 20 g vegane Butter oder Margarine
- 3 EL Zucker
- 250 ml Wasser
Zubereitung
- Den Haferdrink bzw. den Milchersatz z. B. in der Mikrowelle erwärmen, bis er lauwarm ist.
- Die trockenen Zutaten und die vegane Butter in eine große Schüssel geben, dann den Milchersatz hinzugeben. Alles kräftig durchkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist, der nicht mehr klebt.
- Den Teig abdecken und etwa 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Teig kurz mit der Hand durchkneten und in 12 etwa gleich große Stücke teilen. Einen Bräter mit Deckel bereitstellen.
- Den Bräter mit veganer Butter bestreichen, dann den Zucker darauf verteilen.
- Jedes Teigstück zu einer Kugel formen. Dazu den Teig von außen nach unten ziehen und wiederholen, dann unten verschließen und auf der Arbeitsplatte rund ausrollen.
- Die Kugeln in den Bräter setzen. Abdecken und noch einmal 20 Minuten gehen lassen.
- Mit Wasser aufgießen, ein sauberes Küchentuch zwischen Bräter und Deckel legen und den Herd anstellen: Zunächst 10 Minuten bei hoher Hitze, dann weitere 30 Minuten bei geringer Temperatur dämpfen.
- Den Deckel erst am Ende öffnen, damit die Dampfnudeln nicht zusammenfallen.
Notizen
Falls du die Dampfnudeln nachgemacht hast, lass es mich doch wissen. Das geht am einfachsten über einen Kommentar unter diesem Beitrag, ich freue mich schon darauf!
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