Mir geht es wirklich oft so, dass ich spontan Lust habe, etwas zu kochen oder zu backen. Im Idealfall, ohne noch einmal einkaufen zu müssen. Dann mache ich meist eine kleine Bestandsaufnahme und schaue, was denn so ginge. Vergleiche mit Rezepten, die ich mir abgespeichert habe – oder mit Koch- und Backbüchern.
Von der Idee zum Rezept
Diesmal wollte ich Muffins backen. Am besten mit Pfirsich, denn ich hatte noch eine ganze Schale recht reifer Pfirsiche im Kühlschrank. Maximal vier Eier, denn so viele hatte ich noch.
Blöd nur: Irgendwie brauchten fast alle Rezepte Buttermilch, Sahne, Joghurt, Quark etc. Ich hatte nicht mal Milch im Haus … allerhöchstens wären noch die Reste der Hafermilch gegangen, aber viel Spielraum hatte ich da wirklich nicht. Ein Rezept hat allerdings mit Fruchtpüree gearbeitet – perfekt! Dazu noch eine Baiserhaube? Premiere!
Baiser mit Rohrohrzucker
Klar habe ich schon Baiser gegessen, aber noch nie selbst gemacht. Schien mir irgendwie immer schwierig und nervig. Ewige Zeit im Ofen, bloß nicht verbrennen … na ja. Ging aber gut:
Baiser ist ja immer weiß, oder? Ich habe statt weißen Zucker Rohrohrzucker genommen, der im Ofen eine ganz tolle Farbe angenommen hat und dabei tatsächlich pfirsichfarben geworden ist!
Wichtig beim Baiser ist, dass er nur trocknen soll, nicht backen. Darum ist Heißluft besser als Umluft. Mit meinen ca. 110°C bin ich im Backofen gut gefahren, haben auch die Tür nicht offengehalten. Da Backöfen ja nunmal unterschiedlich funktionieren, solltest du den Baiser einfach etwas im Auge behalten.
Ein paar Minuten nach dem Backen habe ich die Baisers aus dem Ofen genommen (ich brauchte ihn ja für die Muffins) und weiter in der Küche abkühlen lassen. Alles top, nix zusammengesunken oder so.
Wer mag, kann die Baiserhauben natürlich auch noch mit Lebensmittelfarbe, Sirup oder Kakaopulver einfärben.
Rezept für Baiser-Muffins
Schauen wir doch mal, wie’s geht:
Pfirsich-Baiser-Muffins
Zutaten
Für den Baiser
- 2 Eiweiß
- 1/2 TL Apfelessig
- 50 g Rohrohrzucker
- 1 gestr. TL Speisestärke
- 50 g Puderzucker
Für den Teig
- 4 Pfirsiche reif
- 200 g Weizenmehl
- 3 gestr. TL Backpulver
- 1 Bio-Zitrone Schale
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 50 ml Öl z.B. Rapsöl
Zubereitung
Baisers vorbereiten
- Den Backofen auf 110°C vorheizen – Heißluft, nicht Umluft.
- Eiweiß und Apfelessig sehr steif schlagen. Den Zucker in Portionen ebenfalls unterschlagen, dann Speisestärke mit Puderzucker mischen und vorsichtig unterheben.
- Den Eischnee in einen Spritzbeutel geben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. Wir brauchen mindestens 12 Häubchen mit ca. 5cm Durchmesser. Das Backpapier ggf. vorher mit etwas Öl dünn einfetten.
- Den Baiser 70 Minuten im Backofen trocknen lassen. Den Backofen dann ausstellen und die Baisers dort eine Weile abkühlen lassen.
Pfirsichteig zubereiten
- Den Backofen auf 180°C Heißluft vorheizen.
- Die Pfirsiche schälen und mit einem Mixer fein pürieren.
- Mehl mit Backpulver, Zitronenabrieb, Zucker und Salz vermischen.
- Eier mit Öl und den Großteil vom Pfirsichpüree mischen, dann zu den trocknenen Zutaten geben und mit dem Schneebesen zu einem glatten Teig vermischen. 2-3 EL vom Pfirsichpüree übrig behalten, die brauchen wir später noch.
- 2-3 EL vom Teig in eine Muffinform geben (entweder mit Papierförmchen auslegen oder Silikonform benutzen), dann bei 180°C Ober-/Unterhitze für 20-25 Minuten backen.
Muffins dekorieren
- Etwa 1/2 TL vom Pfirsichpüree auf die abgekühlten Muffins geben und dann je eine Baiserhaube darauf setzen.
Notizen
Muffins ohne Papierförmchen
Muffins finde ich super, aber irgendwie sind sie immer blöd zu essen, oder? Diese Papierförmchen lassen sich oft nicht gut lösen oder man muss von oben nach unten essen. Das fällt mir gerade bei diesen riesigen Bäckermuffins auf, die es hier in Berlin an jeder Ecke gibt.
Aber wenn man die kleinen Muffins nicht transportieren muss (ist wegen Baiserhaube ja eh nicht ganz einfach), kann man doch auch ohne Papierförmchen backen. In meiner Silikonform. Da hab ich sie auch super wieder rausgekriegt, um sie danach mit dem Baiser zu bepflanzen.
Was ich übrigens gerne hätte: Eine Silikonform mit starrem Rand. Denn mich stört immer, dass sich die Form beim Anheben immer verbiegt. Ich hätte gern unten die Silikonvorteile (Muffins lassen sich gut lösen) und oben die Metallvorteile (Blech lässt sich gut anfassen und transportieren). Gibt’s sowas?
Das Grundrezept habe ich in Dr. Oetkers Buch “Cupcakes & Muffins” gefunden. Eigentlich gehören Erdbeeren dazu, mit denen auch noch hübsch dekoriert wird.
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