Für ungeübte Bäcker wie mich ist es jedes Mal eine Herausforderung, vegan zu backen. Als sich immer mehr herauskristallisierte, dass ich Ende Oktober meinen letzten Arbeitstag haben würde, habe ich mir immer mehr Gedanken über eine vegane Abschiedstorte gemacht. So kann dann im Büro jeder mitessen, das war mir wichtig.
Idee: Spekulatius Cheesecake
Wenn mich etwas an die Weihnachtszeit erinnert, dann ist es Spekulatius! Und auch wenn ich normalerweise nicht schon Ende August in die Läden renne und das Weihnachtssortiment aufkaufe, hatte ich in diesem Jahr echt Lust auf Gewürzspekulatius. Den mit Butter mag ich auch, aber der klassische Gewürzspekulatius bringt einfach das Gefühl von Weihnachten und Gemütlichkeit mit.
Im letzten Jahr habe ich ja schon Spekulatiusmacarons gemacht, darum war jetzt etwas Neues dran: veganer Cheesecake!
Veganer Käsekuchen: Frischkäse oder Seidentofu?
Wenn man (wie ich) ganz selten vegan backt, ist im Voraus eine Menge Recherchearbeit nötig. Schon bei “normalem” Käsekuchen scheiden sich ja die Geister, ob mit Frischkäse oder Quark gearbeitet wird. Leider bin ich nicht mal konventionelle Cheesecakeexpertin, sodass ich hier keine Ahnung habe, was zu welchem Ergebnis führt.
Es scheint aber bei veganem Cheesecake vor allem zwei Möglichkeiten zu geben: entweder man kauft veganen Frischkäse oder man nimmt Seidentofu (gibts in jedem Bioladen).
Seidentofu! Und was dazu?
Meine Wahl fiel auf Seidentofu und bei meiner 26cm Springform habe ich mich direkt für 800g entschieden. Eine Packung hat normalerweise 400g, ich habe also vorsichtshalber zwei mitgenommen. Seidentofu verliert nämlich beim Backen eine Menge Wasser und zumindest ein ganz klein bisschen sollte der Cheesecake ja noch vorhanden sein.
Kurze Info: Beim ersten Mal hatte ich den Kuchen in einer 26er Springform gebacken. In einer 18cm Form wird er deutlich höher, das sieht definitiv hübscher aus. Neue Fotos gab es 2019 – ursprünglich gebacken habe ich den Spekulatiuskäsekuchen 2016.
Um ein bisschen Geschmack ranzukriegen, habe ich mich für Puddingpulver mit Vanillegeschmack (das ist auch vegan) entschieden und Zimt und Zitrone als weitere Komponenten auserkoren.
Weihnachtlich, aber auch etwas frisch, sollte der Spekulatius Cheesecake werden.
Da der Kuchen letztlich vollends verspeist war (ein Stückchen konnte ich noch für meinen Mann retten), hat das offenbar geklappt.
Rezept für den Spekulatius-Käsekuchen
Spekulatius Cheesecake (vegan)
Zutaten
Für den Boden
- 300 g Gewürzspekulatius
- 90 g Margarine vegan
Für den Cheesecaketeig
- 800 g Seidentofu
- 2 Packungen Puddingpulver Vanille
- Saft aus 1/2 Zitrone
- 2 TL Zimt
- 130 g brauner Zucker
Zubereitung
- Die Margarine in einem Topf zerlassen.
- Den Spekulatius mit einem Nudelholz oder im Mixer fein zerkleinern und bis auf einen kleinen Rest mit der zerlassenen Margarine vermischen. In die Springform geben und fest andrücken. Kalt stellen.
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Seidentofu abtropfen lassen und pürieren. Mit Vanillepuddingpulver, Zimt, Zitronensaft und Zucker zu einer glatten Masse verrühren.
- Die Cheesecakemischung über den Spekulatiusboden geben. Den restlichen gemahlenen Spekulatius darüber verteilen und für 60 Minuten backen.
Veganen Cheesecake backen – meine Erfahrungen
In einigen Rezepten war zusätzlich zum Seidentofu noch Naturtofu angegeben. Oder aber Sojamilch und Sojasahne. Ich fand die Masse so schon sehr, sehr flüssig und habe mich darum dagegen entschieden. Da das Seidentofu aber beim Backen ordentlich Flüssigkeit lässt, kann etwas mehr Masse helfen, wenn der Käsekuchen nicht so flach werden soll (gilt für große Springformen – bei kleinen passt alles so super!).
Was mich – ganz ehrlich – überrascht hat, war der Geschmack vom veganen Spekulatiuscheesecake: Der war richtig gut!
Trotz des vielen Tofus hat er nicht nach Soja geschmeckt und die unterschiedlichen Komponenten haben sich gut ergänzt.
Oh là là, das sieht echt lecker aus! Ich kann die Spekulatiuskekse schon riechen aus deinen Bildern…
Hihi, auch nach Weihnachten hat man manchmal noch Lust drauf, oder?
Hej! Hört sich super an Dein Rezept! Meinst Du es könnte funktionieren und schmecken wenn man noch ein paar Mandarinen aus der Dose mit in die Masse gibt?
LG Lara
Hallo Lara,
die Masse wird durch das Puddingpulver Recht fest, Mandarinen könnten also gut halten. Ich denke, das müsste gehen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!