Kann man Käse selber machen? Ich dachte immer, das geht nur unter viel Aufwand, mit Lab und allem drum und dran. Auf der Grünen Woche durfte ich lernen: Ich brauche eigentlich nur drei Zutaten, um meinen eigenen Käse zu machen. Vier, wenn ich etwas Geschmack will. Und den könnte ich sogar zu Paneer auspressen oder so ähnlich wie Mozzarella genießen. Klingt gut? Machen wir doch mal zusammen Käse! Und nachher philosophiere ich noch ein bisschen darüber, ob es sich überhaupt lohnt, Käse selbst zu machen.
Zutaten zum Käsemachen
Aber fangen wir mal von vorne an: Um Käse selber zu machen, braucht es tatsächlich nur Milch (so unbehandelt wie möglich), eine Säure (Essig oder Zitronensaft) und etwas Salz. Ich habe noch gemischte getrocknete Kräuter hineingegeben, geht aber natürlich auch ohne.
Dass man das überhaupt machen, habe ich auf der Grünen Woche gelernt. Ihr erinnert euch? Ich war im Januar zum Frühstück eingeladen und Meike Jaschok vom Bornwiesenhof hat uns gezeigt, wie man ganz schnell und einfach seinen eigenen Käse ohne Lab machen kann.
Ich war ja froh, dass man nicht mal ein Thermometer braucht, sondern mit den einfachsten Mitteln arbeiten kann. Denn ich hab ja viel, aber dann doch nicht alles.
Rezept für selbstgemachten Weichkäse
So einfach geht’s:
Käse selber machen
Zutaten
- 1 l Vollmilch
- 30 ml Apfelessig
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Kräuter nach Geschmack
Zubereitung
- Eine Schüssel mit einem feinen Sieb und einem Tuch sowie einen Schaumlöffel bereitstellen.
- Die Milch vorsichtig unter Rühren erhitzen, sodass nichts anbrennt.
- Wenn die ersten Blasen aufsteigen, den Essig hinzugeben und vorsichtig unterrühren. Die Molke sollte sich jetzt langsam vom Bruch trennen. Die Hitze reduzieren und kurze Zeit weiterrühren (ca. 2 Minuten), dann den Herd abschalten.
- Mit dem Schaumlöffel den Bruch vorsichtig abschöpfen und in das mit einem Tuch ausgelegte Sieb geben. Abtropfen lassen.
- In eine trockene Schüssel geben und mit Salz und Gewürzen vermischen.
Lohnt es sich, Käse selbst zu machen?
Aus dem ganzen Liter Milch gab es eine kleine Schüssel Käse. Auf der Grünen Woche haben wir vier Liter Milch zu Käse gemacht und haben vier kleine Schälchen erhalten, die dann auf den Tischen standen. Neben anderen Aufstrichen dann ganz gut, aber wenn man wirklich nur den Käse für sein Sonntagsfrühstück hat, ist das schon etwas knapp, das reicht für etwa 4 halbe Brötchen. Oder eine Schale Laugenkonfekt.
Was übrig bleibt, ist dann Molke – und davon recht viel. Wer also nicht wirklich weiß, was er damit anfangen soll – oder Molke nicht mag – kriegt halt nur ein wenig Käse raus. Das ist zwar schon cool, weil man genau weiß, was drin ist. Und auch wenn er recht neutral schmeckt, ist es einfach toll, den selbst gemacht zu haben. Also definitiv was, das man mal ausprobieren und mit dem man ein bisschen angeben kann.
Würzen nach Geschmack
Und ja, ungewürzt schmeckt der Käse recht neutral. Aber man kann einfach alles ranmachen, was schmeckt. Kräuterkäse, Chilikäse, Currykäse … da ist eben alles möglich und auch das ist toll. Denn Käse mit dem Lieblingsgeschmack krieg ich dann vielleicht doch nicht mal eben um die Ecke im Supermarkt.
Außerdem kannst du die Konsistenz selbst bestimmen. Viel Wasser ausdrücken, dann wird er etwas fester – oder halt nur abtropfen lassen und direkt genießen. Das ist dann so ähnlich wie Frischkäse.
Ich werde also bestimmt noch öfter mal meinen eigenen Käse machen, weil es einfach Spaß gemacht hat. Das ist nicht alltäglich und einfach spannend.
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