Ich liebe Teig! Ich liebe gefüllten Teig! Ich liebe Teigtaschen! Allerdings gehören die zu den Dingen, die man normalerweise fertig kauft, weil es meist sehr aufwändig ist, Teigtaschen zu Hause zu füllen. Teig machen, Füllung machen, beides kombinieren, dann garen … Da gehen schon ein paar Minuten ins Land. Aber ich möchte nicht mehr nur Dosenravioli, Fertigmaultaschen oder TK-Frühlingsrollen essen, sondern mich selbst an unterschiedlichen Teigtaschen versuchen.
Projekt: Teigtaschen international
Darum möchte ich 2018 zum “Jahr der Teigtasche” erklären und mich selbst jeden Monat an einem neuen Gericht ausprobieren.
Ob ich jedes Mal alles selbst machen werde, weiß ich noch nicht. Bei meinen Gyoza habe ich gemerkt, dass der TK-Teig doch sehr komfortabel ist. Und das Füllen und Garen dauert tatsächlich schon lange genug. Ich habe aber einige Ideen und werde mal schauen, was sich wie optimal ergibt. Wenn alles gut läuft, werde ich auch ein paar Gastköche oder Ideengeber einladen und mit ihnen zusammen Teigtaschen machen und füllen.
Bei meinem Projekt geht es übrigens nicht darum, alles perfekt zu machen. Ich will mich ausprobieren und neue Dinge entdecken. Falls was gründlich schiefläuft, erzähle ich auch davon. Dann könnt ihr immerhin aus meinen Erfahrungen lernen und es vielleicht besser machen.
Italienische Teigtaschen: Ravioli
Wir starten heute mal ganz unspektakulär mit Ravioli angefangen. Heute aber eben mal nicht aus der Dose. Keine Festivalnahrung, keine Lagerware. Na gut, der Spinat und der Feta haben vorher schon ein Weilchen im Gefrier- bzw. Kühlschrank gelagert. Die sollten weg. Den Teig habe ich aber ganz frisch gemacht und dann alles schön zusammengebracht.
Seit einer ganzen Weile bin ich ja schon (stolze) Besitzerin einer Nudelmaschine. Die benutze ich schrecklich selten, aber um Ravioliteig dünn auszurollen ist sie optimal!
Beim Teig für Ravioli soll man angeblich unbedingt Eiernudeln machen, damit er elastischer wird. Außerdem sollte das Mehl möglichst fein sein, habe ich gelesen. Auf 100 Gramm Mehl kommt dann etwa ein Ei. Olivenöl soll auch gut sein, damit der Teig noch geschmeidiger wird. Und bitte nicht länger als 10 Minuten kneten. Also gut, hab ich notiert.
Ravioli füllen: Was kommt rein?
Teigtaschen sind eigentlich optimal, um damit Reste zu verarbeiten. Reicht die Bolognese nicht mehr für den zweiten Tag, reicht sie bestimmt noch, um ein paar Ravioli damit zu füllen. Ist Braten vom Wochenende über (wer macht überhaupt noch regelmäßig Braten?), klein machen und ab damit in Teigtaschen! Ich hatte eben noch Spinat im Gefrierschrank. Und statt der klassischen Spinat-Ricotta-Füllung ist es bei mir Feta geworden. Und ein bisschen Frischkäse kam auch rein, so für die Konsistenz.
Ravioli-Rezept
Schauen wir erstmal aufs Rezept, danach gibts noch ein paar Erfahrungen:
Ravioli mit Spinatfüllung
Zutaten
Für den Nudelteig
- 200 g Weizenmehl 405 oder italienisches Mehl Typ 00
- 2 Eier zimmerwarm
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Wasser
- 1 TL Salz
Für die Füllung
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Olivenöl
- 200 g Blattspinat TK
- 1 EL Frischkäse
- 50 g Feta
- Pfeffer
Zubereitung
- Die Zutaten für den Nudelteig in einer Schüssel erst mit der Gabel vermengen, dann kräftig mit der Hand verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist, maximal aber 10 Minuten.
- Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Dafür die Zwiebel und den Knoblauch abziehen und fein würfeln und in einer Pfanne in etwas Olivenöl andünsten. Den Blattspinat dazugeben und auf mittlerer Hitze garen. Dann den Frischkäse unterrühren. Den Feta ebenfalls würfeln und am Ende unterheben. Kräftig pfeffern – in Kombination mit dem dezenten Teig passt es dann am Ende gut. Abkühlen lassen.
Ravioli füllen
- Den Nudelteig jetzt in Portionen in der Nudelmaschine oder per Hand dünn ausrollen (ca. 3mm Dicke).
- Die Füllung mit einem Teelöffel und mit ausreichend Abstand auf den Teig setzen. Die Randstellen mit etwas Wasser oder Eigelb anfeuchten, damit die zweite Lage Teig gut hält. Eine zweite Lage Teig auf die erste geben und gut festdrücken. Dabei möglichst die Luft aus den “Füllkammern” entweichen lassen. Mit einem Messer, einem Teigrad o.ä. die Ravioli ausschneiden und am Rand mit einer Gabel festdrücken.
- Gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Ravioli darin kurz garen (maximal zwei Minuten, sie werden sonst zu weich). Wer mag, kann sie dann direkt essen oder in der Pfanne anbraten. Bleibt Füllung übrig, eignet die sich super als Soße. Andere Pastasoßen passen aber auch dazu.
Notizen
Ravioli-Fazit
Ich hatte ursprünglich mal 300g Mehl genommen, habe aber dann nach der Hälfte des Teigs aufgehört mit den Ravioli. Das Ausrollen und Füllen hat ewig gedauert! Leider hat mein toller Ravioli-Ausstecher überhaupt nicht funktioniert. Von dem hatte ich mir recht viel erhofft … aber geht ja auch mit dem Messer.
Beim nächsten Mal sollte ich die “Abteile” für die einzelnen Ravioli aber vorher abstecken. Viele machen das mit Schaschlikspießen und markieren die Bereiche. So ist klar, wo die Mitte ist und wie viel Teig reinpasst. Dann werden die Ravioli gleichmäßiger. Auch die Teigplatten könnte ich direkt passend zuschneiden – ich habe einfach nach Lust und Laune zugeklappt und es zurechtgewurschtelt. Das ändert natürlich nichts am Geschmack, nur an der Optik 😉
Die Füllung war durchaus lecker, vielleicht hätte ich sie noch durchmixen sollen? Der Blattspinat ist natürlich manchmal etwas unberechenbar und ragt dann doch über den Rand hinaus. Die Konsistenz der Füllung war aber eigentlich ok und geschmacklich war sie auch gut. Vielleicht passt noch Muskat dazu?
Was tun mit Resten?
Den Rest des Nudelteigs habe ich übrigens in den Kühlschrank gelegt und zu einer Lasagne verarbeitet. Das ging schneller als noch mehr zu füllen.
Aber hey: Es hat Spaß gemacht. Es hat zwar ewig gedauert, war aber ein bisschen meditativ. Würde ich auf jeden Fall nochmal machen!
P.S.: Jana und Lars sind bei italienischem Teig viel besser als ich. Aber die beiden haben auch geübt.
Das sieht doch wirklich toll aus! Spinatfüllung mag ich auch sehr gern, bei mir ist oft auch ein wenig Weckmehl in der Füllung, und schließlich “schwimmen” die R’s in Tomatensauce. Solltest Du je auf die Idee kommen, eine Ravioli-Blogparade zu machen, sag’ bitte Bescheid.
Vielen Dank, Klaus-Peter! Du gehörst also auch zur Fraktion der Soßenliebhaber? Mein Mann mag die Pasta auch am liebsten schwimmend – ich brauche so viel Soße nicht. Ich melde mich auf jeden Fall, wenn eine Blogparade ansteht!
Das war richtig lecker. Ich hab den Teig zu kleinen Kugeln geformt, dann versucht sie halbwegs rund auszurollen und dann schnell auf die Ausstechform geklebt und im Form gezogen, das hat ganz gut geklappt. Dazu gab es Tomatensoße aus frischen Tomaten mit dem restlichen Feta.
Ein super Tipp, vielen Dank!
Ich freue mich, dass alles gut geklappt hat!
Liebe Grüße