Es ist wieder so weit: Ich probiere ein neues Teigtaschenrezept passend zum Jahresmotto “Teigtaschen international“. Dass es in diesem Jahr einmal schwäbische Maultaschen geben sollte, war bei mir von Anfang an klar.
Warum wollte ich unbedingt Maultaschen machen?
Maultaschen sind für mich DER Inbegriff deutscher Teigtaschen und ich habe noch nie welche selbst gemacht.
Außerdem war ich mir sicher, dass Sarah von Sarahs Backblog – die nämlich von der Alb kommt – mir hier helfen kann. Fachkundige “Locals” sind doch immer gefragt. Und wenn ich bei den Ravioli schon keine italienische Mamma fragen konnte, habe ich mir wenigstens jetzt qualifizierte Hilfe geholt.
An einem Samstag im März durfte ich also Sarahs neue Küche verwüsten und unter ihrer Anleitung Nudelteig geknetet, Füllung gebraten und Maultaschen gegart. Und einmal mussten wir tatsächlich ihre Mama anrufen und nachfragen, ob wir alles richtig machen.
Gleich drei Versionen haben wir ausprobiert und für euch angerichtet – aber sehr selbst:
Schwäbische Maultaschen – Gerollt oder gefaltet?
Ich bin mir sicher, dass die Füllung von schwäbischen Maultaschen von Familie zu Familie variiert. Allerdings gibt es noch einen weiteren Faktor, der Maultasche von Maultasche unterscheidet: Man kann sie rollen oder falten.
Gefaltere Maultaschen erinnern von der Form ein wenig an Ravioli und sind natürlich irgendwie praktischer, weil man keine Angst haben muss, dass beim Garen die Füllung rausfällt. Ist die Fülle gut eingerollt, passiert aber nichts. Klar, ein bisschen geht vielleicht mal verloren, aber selbst bei uns hat alles gut gehalten – und ich bin Anfänger!
Kochen, braten, servieren
Wer schwäbische Maultaschen selber machen will, muss ein wenig Zeit mitbringen. Der Nudelteig will ordentlich durchgeknetet werden und muss dann noch eine Weile ruhen. Auch die Füllung braucht ein wenig Zeit. Unsere Empfehlung ist daher ganz klar: Maultaschen nicht erst beginnen, wenn der Hunger schon da ist!
Als Resteessen sind sie natürlich auch super geeignet, denn hinein kann eigentlich das, was von gestern übrig ist. Außerdem kann man die fertigen Maultaschen problemlos einfrieren. Da lohnt es sich wirklich, ein paar mehr zu machen, denn letztlich kann man von dieser Menge locker 2-3 Mal essen.
Grundrezept für Maultaschen
Wir starten mal mit dem Grundrezept – die Varianten folgen dann unten:
Schwäbische Maultaschen
Zutaten
Für den Teig
- 500 g Mehl Type 405
- etwas Salz
- 4 Eier
- 50 ml Wasser
Für die Füllung
- 1 Zwiebel
- 200 g Blattspinat
- 500 g gemisches Hackfleisch
- 1 Ei
- Gewürze nach Wahl z.B. Petersilie, Salz, Pfeffer …
Zum Kochen
- 3 l Gemüsebrühe
Zubereitung
Für den Teig
- Mehl mit Salz in einer Schüssel mischen. Die Eier aufschlagen und dazugeben. So lange zu einem elastischen Teig kneten, bis sich alle Zutaten gut verbunden haben. Nach und nach Wasser hinzugeben, wenn der Teig noch zu hart ist. Das Kneten kann 10-15 Minuten dauern.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Für die Füllung
- Die Zwiebel häuten und fein hacken, dann in etwas Öl anschwitzen und den Blattspinat dazugeben. Wenn er zusammengefallen ist, alle Zutaten für die Füllung zusammenkneten.
Maultaschen füllen
- Den Teig für die Maultaschen halbieren oder dritteln und sehr dünn ausrollen. Die Ränder so abschneiden, dass ein Rechteck entsteht.
- Die Füllung dünn auf dem Teig verteilen, dabei an den Rändern etwas Platz lassen.
- Den Teig von einer langen Seite aus kompakt einrollen, sodass eine Maultaschenrolle entsteht.
- Mit dem restlichen Teig und der restlichen Füllung genauso verfahren.
- Etwa 5-7cm dicke Stücke von der Rolle abschneiden.
Maultaschen kochen
- Die Brühe in einem Topf zum Sieden bringen. Dann Maultaschen in Schüben im Topf für jeweils ca. 10 Minuten garen lassen. Immer nur so viele Maultaschen gleichzeitig garen, dass alle genug Platz haben.
Nudelteig dünn ausrollen
Genau um das zu tun – nämlich Nudelteig dünn auszurollen – habe ich mir vor einer Weile eine Nudelmaschine angeschafft. Ich knete gerne Teig per Hand, aber das Ausrollen finde ich echt lästig. Sarah hat mich hier wirklich tatkräftig unterstützt, aber alleine hätte ich bestimmt schon deutlich früher aufgegeben. Zu zweit macht es aber sogar Spaß und man motiviert sich zum Durchhalten.
Drei Variationen von der Maultasche
Sind die Maultaschen einmal gegart, kann man allerlei Nettes damit anstellen. Was man nicht direkt essen möchte, kann portionsweise eingefroren werden. Der Rest wird …
- … in Hühnerbrühe serviert
- … in dünne Scheiben geschnitten, mit Ei verquirlt und kräftig angebraten
- … mit gedünsteten Zwiebeln und Petersilie angerichtet
Sarah und ich haben alle drei Varianten ausprobiert, ich mochte die in Ei gebratenen Maultaschen total gerne, aber auch die Version in Brühe fand ich super. Für den nächsten Tag kann man sie auch toll überbacken – Käse geht ja bekanntlich immer!
Am Ende hatten wir übrigens so viel Spaß und haben so lange gebraucht, dass es zum Fotografieren fast schon zu dunkel war … Das kommt davon, wenn man mehr quatscht als arbeitet.
Jetzt würde mich aber interessieren: Wie isst du deine Maultaschen am liebsten?
Gekocht oder gebraten? Vegetarisch oder mit Fleisch?
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