Beim Bäcker muss bei mir eigentlich immer Laugengebäck mit – eine Brezel, eine Laugenstange oder eben ein Laugenbrötchen. Die kann man aber auch selber machen, entweder mit richtiger Lauge oder als einfaches Rezept ohne große Gefahr. Wie das geht, zeige ich dir heute.
Uuuh, ahhh, Laugenbrötchen kann man doch nicht selber machen, das ist viiiiel zu gefährlich!
Kennt das jemand von euch? Lange war das irgendwie die vorherrschende Meinung und ich habe mich darum nie rangetraut. Keine Ahnung, wer das verbreitet hat – aber wer ganz normal vorsichtig und umsichtig in der Küche agiert, muss sich keine Sorgen machen, dass die Laugenbrötchenproduktion in einem Desaster endet. Und das sage ich. Die, der auch mal das Mehl aus der Hand fällt … oder die volle Schüssel mit Kuchenteig.
“Falsche” Laugenbrötchen
Ganz echte Bäcker sind vielleicht der Meinung, dass Laugengebäck nur mit richtig fieser Lauge gemacht werden kann und dass Supermarkt-Natron nix ist. Ich sage: Das ist Geschmackssache und für den Hausgebrauch ist für Unbedarfte dies hier die bessere Lösung. Prinzipiell bräuchte man hier – angeblich – nicht mal Handschuhe, weil die Lauge nur schwach basisch ist. Aber mein Chemieunterricht ist zu lange her, außerdem sind die Teiglinge durch Küchenhandschuhe gefühlt weniger heiß und lassen sich gut umsetzen.
Hefeteig gehen lassen
Ich lasse meinen Teig meist im Ofen gehen. Solange der noch nicht vorheizen muss, ist hier Platz – es steht also nichts im Weg. Dafür mache ich einfach das Licht an – das reicht schon als Wärmequelle.
Im Winter finde ich es aber auch praktisch, den Teig einfach neben die Heizung zu stellen. Hier ist es auch warm genug, damit er schön aufgeht. Auch die ersten Sonnenstrahlen auf dem Fensterbrett sind immer schön für Hefeteig.
Rezept für einfache Laugenbrötchen
Laugenbrötchen selber backen
Zutaten
Für den Teig
- 1 Würfel Hefe 42g
- 350 ml Wasser lauwarm
- 1 TL Zucker
- 680 g Weizenmehl
- 2 TL Salz
- 50 ml Milch
Natronlösung
- 3 EL Natron
- 1 l Wasser
Zubereitung
Teig vorbereiten
- Die Hefe in eine Schüssel bröseln und mit lauwarmem Wasser und dem Zucker kurz stehen lassen.
- Dann Mehl, Salz und Milch dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten, bis er nicht mehr klebt.
- Den Teig abdecken und eine Stunde ruhen lassen.
- Den Teig in gleichmäßige Teiglinge zerteilen, diese rundschleifen und auf einem Backblech weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Die Teiglinge aus dem Ofen nehmen und diesen auf 190°C Umluft vorheizen. Die Teiglinge oben kreuzförmig einschneiden.
Natronlösung machen
- Das Natron im Wasser verrühren und alles aufkochen. Dann nach und nach die Teiglinge hineingeben und von jeder Seite 30 Sekunden quellen lassen. Achtung: Das Wasser schäumt stark. Hier zieht man dann üblicherweise die Handschuhe an.
- Mit einer Schaumkelle die Teiglinge aus dem Bad “retten” und auf das Backblech setzen.
- Jedes Blech für etwa 18-20 Minuten im Ofen backen.
Notizen
Ein bisschen muss ich noch üben, aber der erste Versuch hat viel Spaß gemacht. Meine Brötchen sind längst nicht so dunkel, wie sie sein sollten und könnten tatsächlich auch noch knackiger werden. Das liegt aber auch daran, dass ich eben keine echte Lauge genutzt habe. Aber spannend wars und überhaupt nicht gefährlich.
Ich würde mich über Tipps zum Backen von Laugengebäck freuen, damit ich nicht immer auf die TK-Varianten zurückgreifen muss.
Eine ganz tolle Variante, nämlich Laugen-Käseschnecken, findest du bei Britta.
Liebe Caro, ich bin auch deiner Meinung, dass für den Hausgebrauch das Natron aus dem Supermarkt reicht, ich backe damit selbst meine Brötchen. Allerdings werden sie schön dunkel, aber knackig nicht, das liegt sicher am Laugenbad. Aber ich kenne auch keine knusprigen Laugenbrötchen. Liebe Grüße Birgit
Hallo liebe Birgit,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Erfahrung mit Lauge. So richtig knusprig brauche ich sie tatsächlich nicht, aber manchmal knacken sie ja so schön 😉
Liebe Grüße!