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Hast du schon mal längere Zeit ohne Kühlschrank auskommen müssen? Wenn ja: Was hast du gegessen? Was hast du gekocht?
AO, ein Online-Elektronikhändler aus Großbritannien hat mich gefragt, ob ich bereit für eine Herausforderung bin. Ob ich bereit bin, eine Woche lang auf meinen Kühlschrank und Gefrierschrank zu verzichten?
Ich gebe zu: Jetzt im Januar fällt es mir ganz leicht, „ja“ zu sagen. Die Temperaturen in Berlin sollen in der kommenden Woche um den Gefrierpunkt herum liegen und Supermärkte gibt es an jeder Ecke. Ich könnte also alles, was bis zum Verzehr gekühlt werden muss, frisch kaufen. Oder eine Woche lang von Dosenessen leben.
Kühlen wie in alten Zeiten
Aber wie haben das unsere Vorfahren eigentlich gemacht? Wie wurden Lebensmittel gelagert und haltbar gemacht, als es noch keine Kühlschränke gab?
In dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin, gibt es noch heute einen Eiskeller zu bestaunen. Hier wurde in unterirdischen Kelleranlagen Bier gebraut. Eis aus der Umgebung wurde im Winter „abgebaut“ und im Eiskeller gelagert, sodass das Bier auch im Sommer gekühlt gären konnte. Im privaten Bereich waren solche großen Kelleranlagen sicherlich nicht zu bewirtschaften, aber Keller – zum Beispiel Kohlen- und Kartoffelkeller – kennst du sicher auch (zumindest vom Hörensagen)? Hier wurden Vorräte kühl gelagert und Eingemachtes aufbewahrt.
Eines vorweg: Unser Keller kommt in dieser Woche nicht als Vorratsraum in Frage. Uns fehlen hier die nötigen Regale – und besonders tief und kühl liegt er sowieso nicht. Aber wir haben eine Loggia, also einen Balkon mit Seitenwänden.
Meine Oma hat übrigens erzählt, dass mein Opa und sie bei ihrer Hochzeit auch noch keinen Kühlschrank hatten. Um das Bier zu kühlen, hat Opa also aus einer Gaststätte Eis geholt. Darin wurden die Getränke dann kaltgestellt …
Überlegungen vorab: Balkon statt Kühlschrank?
Im Sommer würde ich unseren Südbalkon nicht unbedingt zur Aufbewahrung von Lebensmitteln nutzen, aber im Winter ist das kurzzeitig eine Alternative. Während in den meisten Kühlschränken zwischen +5 und +7 Grad Celsius herrschen, wird es hier in den kommenden sieben Tagen um die Null Grad haben. Bleibt zu hoffen, dass die Sonne nicht zu stark darauf einstrahlt, sonst kann ich die kühlende Wirkung vergessen!
Aber warum das Ganze?
Zum einen ist es gar nicht selbstverständlich, dass man einen Kühlschrank hat. Viele Menschen auf der Welt haben keinen. Und dabei noch deutlich ungünstigere Temperaturverhältnisse als wir im Januar. Aber auch bei uns kann es passieren, dass wir eine Zeit lang mal ohne Kühlschrank auskommen müssen. Denk nur einmal daran, dass nach dem Umzug die neue Küche nicht rechtzeitig kommt. Oder – ich erinnere mich hier an das Schneechaos 2005 im Münsterland – es gibt tagelang keinen Strom und der Kühlschrank fällt aus. Alles Gefrorene taut auf …
Natürlich kommen wir irgendwie zurecht. Aber Fertigessen oder tägliches Einkaufen sind für mich keine Lösung. Ich möchte sehen, wie ich eine Woche lang „normal“ kochen kann, obwohl ich keine der gewohnten Kühlmöglichkeiten nutzen kann.
Ich nahm also die Herausforderung an. Ich lebte eine Woche ohne Kühlschrank und schaute, welche Schwierig- oder Möglichkeiten sich ergeben.
Meine Wochenzusammenfassung kannst du dir entweder hier im Video anschauen – oder im Folgenden lesen, wie ich die Woche erlebt habe.
Welche Arten von Kühl- und Gefrierschränken es gibt, kannst du bei AO Kühlschränke sehen. Wenn wir ein neues Gerät kaufen, wird es entweder eine Kühl-Gefrier-Kombination mit Gefrierteil unten oder zwei getrennte Geräte. Aber so einen fancy Doppelkühlschrank brauchen wir eigentlich nicht. Obwohl die cool aussehen!
Eine Woche ohne Kühlschrank – Planen und einkaufen
Wir haben eine Kühl-Gefrier-Kombination, also ein Gerät, das unten Kühlschrank und oben Gefrierschrank ist. Beide Teile eher klein, aber für uns reichts. Wir kaufen schon seit einigen Monaten wochenweise ein und haben darum wenig, was langfristig im Kühlschrank lagert. Soßen und so halt …
Am Anfang steht darum bei uns immer der Wochenplan. Am Sonntag oder früh am Montag setzen wir uns darum hin und schreiben auf, was wir essen möchten. Im Idealfall Frühstück, Mittag- und Abendessen. Für die ganze Woche. Entweder aus dem Kopf oder wir schauen in Rezeptbüchern und auf Blogs, was wir so machen könnten. Das Ergebnis sind ein Wochenplan und eine Einkaufsliste. Die ordne ich gerne schon so, wie die Regale im Supermarkt angeordnet sind.
Am Anfang war der Wochenplan …
Für die Woche ohne Kühlschrank habe ich mich eigentlich von der fehlenden Kühlmöglichkeit nicht beeinflussen lassen wollen, aber insgeheim doch ein wenig mehr als in den meisten Wochen nach veganen Rezepten gesucht. Viele der Zutaten müssen nicht so stark gekühlt werden und sind auch ohne Kühlschrank länger haltbar.
Das war unser Wochenplan:
Montag: Pfannkuchen – Champignon-Selleriesuppe – Brezeln (TK)
Dienstag: Milchreis mit Kirschen – Rouladen mit Rotkohl und Brezelknödeln – Quarkkuchen aus der Mikowelle
Mittwoch: Erdnuss-Schoko-Müsli (vegan) – Gemischter Salat – nichts
Donnerstag: Apfel-Haferflockentürme (vegan) – Mediterrane Hirsepfanne mit Feta – Hüttenkäsetaler
Freitag: Müsliriegel – Tomatenrisotto – nichts
Samstag: Quarkbrot mit Chiasamen – nichts geplant – Brot
Sonntag: Brot – auswärts – Brot
Ich habe also alle Zutaten aufgeschrieben, wir waren einkaufen und haben alles, was gekühlt werden muss, in Taschen auf den Balkon gestellt:
One week of eating – Das haben wir wirklich gegessen
Ich mache es kurz und schmerzlos: Besonders abends hat es mit unserem Plan nicht unbedingt funktioniert. Wir waren noch öfter als am Montag einkaufen, wenn die Lust auf bestimmte Dinge groß war. Der Quarkkuchen, die Apfel-Haferflockentürme, Hüttenkäsetaler und das Tomatenrisotto sind ausgefallen, dafür gab es Brötchen, Müsli oder Gnocchi mit Garnelen.
Hier ist der Überblick:
Der Montag lief also super und exakt nach Plan. Einige offene Lebensmittel, die ich nicht auf den Balkon stellen wollte, gingen weg und die TK-Brezeln waren zur Hälfe für den Abend, zur Hälfe für Dienstag gedacht. Über Nacht habe ich sie im Römertopf gelagert, das geht mit Backwaren immer super. Der Sellerie für die Suppe lag schon ein paar Tage und ältere Kartoffeln waren auch drin. Tolle Resteverwertung, also!
Wie wir Lust auf Rouladen hatten! Eigentlich schon seit Wochen … Den Rotkohl haben wir im Glas gekauft, aber das Fleisch hat sich über Nacht auf dem Balkon wunderbar gehalten. Es war kalt genug, sodass ich mir hier keine Sorgen gemacht habe. Das Abendessen ist ausgefallen, der Quark musste also noch etwas länger auf dem Balkon stehen.
Genau so war der Mittwoch geplant. Für abends hatte ich im Plan absichtlich nichts drin, weil bei Salat oft was übrig bleibt. In unserem waren Blattsalat, Gurke, Karotte, Tomate, Paprika, Eier und Thunfisch. Dazu ein leckeres Honig-Senf-Dressing. Den Rest haben wir dann auf dem Kühlschrank kaltgestellt – und der war abends echt richtig eisig!
Ein köstliches Erdnuss-Schoko-Müsli war echt ne ganz schöne Megaportion, aber richtig lecker! Meinem Mann hab ich davon noch eine Fuhre zum Abendessen gemacht (und selbst hab ich auch noch ein bisschen davon genascht …).
Vom Mittwoch Abend noch voll, ist das Frühstück am Donnerstag ausgefallen. Dafür gab es frühes Mittagessen: Hirsepfanne mit Zucchini, Karotten und Feta. Die Portion war auch mal wieder üppig – ich vergesse jedes Mal, dass 250 g Hirse einfach zu viel sind! Abendessen fiel also weitestgehend aus. Na gut, ich hab in irgendeinem Schrank noch Haferkekse gefunden … Hüttenkäsetaler gab es aber nicht.
Nach der Hirse am Vortag war uns irgendwie nicht so wirklich nach Tomatenrisotto. Den Parmesan hatte ich am Montag eh vergessen zu kaufen. Und so ging es dann doch noch einmal einkaufen und wir haben uns für Gnocchi mit Tomatensoße und (runtergesetzten) Knoblauchgarnelen entschieden. Auch hier gab es mal wieder kein Frühstück.
Abends haben wir dann Brötchen und Brotaufstriche geholt. Die waren eh praktisch, weil ich ja am Samstag backen wollte. Also ab auf den Balkon mit den Resten!
Die ganze Woche hatte ich schon Lust, was zu backen. Am Samstag war mein Mann unterwegs und ich habe die Zeit genutzt. Gleich zwei Quark-Chiabrote (einmal mit Trockenhefe, einmal mit frischer) und Schokomuffins standen auf dem Plan. Vom Muffinteig war dann so viel übrig, dass ich noch Donuts gebacken habe. Zwischendurch gab es immer mal eine Scheibe Brot und abends dann die volle Ladung!
Am Sonntag wollten wir ins Deutsche Historische Museum und haben uns nach einem schnellen Frühstück dafür entschieden, die knapp 15 Kilometer zum Museum zu Fuß zu gehen. Ein super Gang durch Berlin, viele tolle Gespräche – und nach dem Museumsbesuch natürlich ordentlich Hunger! Auswärts essen war sowieso geplant und weil es in Berlin so schwierig ist, ein tolles Jägerschnitzel* mit Pommes zu kriegen, wurde es Sushi beim Sushi Circle. Das reichte dann auch für den Rest des Tages …
Zurück ging es für uns dann übrigens mit der Bahn.
*Man muss ja aufpassen, bei der Bestellung wirklich ein Schnitzel zu kriegen und keine panierte Jagdwurst!
Schwierigkeiten und Herausforderungen
Für die Woche hatte ich anfangs vor allem Angst, dass die Temperaturen auf dem Balkon nicht optimal sind und Essen vorzeitig schimmelt oder einfach schlecht wird. Außerdem war ich nicht sicher, ob ich den Balkon als Kühlschrank „anerkennen“ würde.
Im Laufe der Woche habe ich dann gemerkt, dass es kaum ein Problem war, die Sachen draußen zu lagern. Es war nicht zu kalt, sodass Milch gefroren wäre, aber auch nicht zu warm. Am einzigen sonnigen Tag habe ich das Essen unter unseren Tisch gestellt, damit es im Schatten war.
Das war wirklich problematisch:
- Aus den Augen – aus dem Sinn: Essen, das man nicht sieht, isst man auch nicht. Das kann gut zum Abnehmen sein, verleitet aber auch dazu, noch einmal einkaufen zu gehen, weil man das Gefühl hat, es sei nichts im Haus.
- Reste ohne Gefrierschrank: Wir haben ein paar Mal zu viel gekocht. Die Reste habe ich dann in Dosen auf den Balkon gestellt, aber optimal war das nicht. Einiges hätte ich lieber eingefroren, um es in einigen Wochen zu essen. Die restliche Montagssuppe haben wir eine Woche später entsorgt.
- Eine halbe Weltreise: Brauchten wir etwas in der Küche, ging der Weg erstmal auf den Balkon, wir haben in den Tüten gewühlt und sind dann wieder durch die halbe Wohnung … unnötig!
So macht das Kochen keinen Spaß!
Einige Lebensmittel, wie beispielsweise die Karotten haben sich draußen viel besser gehalten als normalerweise im Kühlschrank. Aber trotzdem war immer die Angst im Hinterkopf, dass nicht alle Lebensmittel die Woche überstehen …
Müsste ich immer so leben, wäre ich auf deutlich bessere Planung und Nutzung der Vorräte angewiesen!
Fazit – Kalt ist es nur draußen
Eine Woche ohne Kühlschrank ist vorbei. War es schwierig? Eigentlich nicht.
War es lästig? Ja, ziemlich.
Im Winter ist es in unseren Breitengraden kein Problem, ein paar Tage ohne Kühlschrank auszukommen. Aber wer keinen Vorratskeller hat, ist auf Kühltruhen, Fensterbretter oder einen Balkon angewiesen. Die Temperaturen dort lassen sich aber nicht steuern – da lobe ich mir den Kühlschrank mit unterschiedlichen Kältezonen! Gefriergut lässt sich dort gar nicht lagern …
Planung ist das A und O
Wer freiwillig oder gezwungenermaßen (zeitweise) ohne Kühlschrank lebt, ist auf verdammt gute Planung angewiesen. Selbst unser Wochenplan war eigentlich zu vage, dass wir von ihm abgewichen sind, war zusätzlich blöd. Einige Lebensmittel haben wir in dieser Woche nicht verbraucht, sie stehen für die nächste Woche auf dem Essensplan. Zur Not können wir sie ja jetzt einfrieren …
Ich hätte nicht gedacht, dass die Woche ohne Kühlschrank so einfach wird. Gleichzeitig war trotzdem alles irgendwie stressig – auch wenn alles gut gegangen ist.
So ein Kühlschrank ist doch echt was Feines … Freiwillig geb ich den nicht mehr her!
Wenn du mehr über die Challenges „Eine Woche ohne Kühlschrank“ oder „Eine Woche ohne Herd/Backofen“ wissen möchtest, findest du Berichte bei AO Life.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit AO. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Richtig [Wortwahl unangemessen, CK] ist, dass du deinen Beitrag nicht als Werbung kennzeichnest. Diese Kennzeichnung muss in der Überschrift oder im ersten Satz erfolgen.
Lorelay,
der Beitrag ist durch ein großes „WERBUNG“ vor Beginn des Textes als Werbung gekennzeichnet. Die Formulierung am Ende des Artikels dient der Vollständigkeit. Ich hatte gehofft, dass diese Eindeutigkeit ausreicht. Da es hier offenbar zu einem Missverständnis gekommen ist, werde ich mir überlegen, wie ich das zukünftig handhabe. Aus Gründen der Formatierung möchte ich meine Überschriften möglichst kurz halten und das Beitragsbild scheint mir nicht der richtige Ort, um das zu kennzeichnen (wegen der Barriere für Sehbehinderte), möglicherweise könnte ich das hier aber noch hinzufügen?
Danke für die Kritik – auch wenn ich deine Wortwahl für unangemessen halte.
Durchaus spannend so eine Woche ohne Kühlschrank. Bei mir würde das gar nicht funktionieren, wegen der Sachen von der Tafel. Wenn ich da allein schon an meine aktuelle Quark-Challenge denke …
Oje, ja … der Quark hätte im riesigen Eimer einfach draußen stehen müssen 😉 Oder ihr hättet eine Quarkorgie feiern müssen … Gerade bei den Tafel-Sachen, deren Haltbarkeit ja oft schon am Minimum kratzt, ist eine anständige Kühlung natürlich besonders wichtig. Aber dir trau ich zu, dass du im Notfall, z.B. bei langem Stromausfall, dir trotzdem zu helfen wüsstest 😀