Ach, wie ärgerlich! Ich hatte euch lang und breit meine ambivalente Beziehung zu Kartoffeln beschrieben – aber irgendwie ist dieser Beitrag nun im Nirvana verschwunden und macht keine Anstalten, wieder aufzutauchen. Ich mochte nämlich als Kind gar keine Kartoffeln und trotzdem zeige ich euch heute ein Rezept, das ich jeden Tag essen könnte!
Caro und Kartoffeln: Es ist schwierig mit uns
Als Kind waren Kartoffeln so ungefähr das schlimmste, was man mir vorsetzen konnte. Ich mochte Nudeln, habe auch Reis gegessen, aber Kartoffeln gingen gar nicht. Dabei waren vor allem normale Salzkartoffeln und Pellkartoffeln problematisch, Pommes habe ich selbstverständlich verspeist. Die schmecken ja nicht so “kartoffelig”.
“Kartoffelig” ist übrigens in dem Zusammenhang wichtig, denn noch heute stört es mich, wenn Kartoffeln einen sehr starken, erdigen Geschmack haben. Es gab sogar bestimmte Kroketten oder Gnocchi, die ich deswegen nicht gerne gegessen habe.
Kartoffelbrei: Äääääh … vielleicht
Da ich keine Kartoffeln essen wollte, war es mir wichtig, dass ich auch nicht merke, dass ich sie esse. Wieder punkten hier die Pommes, weil die auch nicht so nach Kartoffeln aussehen. Kartoffelbrei muss bei mir daher möglichst stückchenfrei sein. Meine Mama isst ihn aber gerne als Kartoffelstampf – ergo gab es für mich immer irgendwelche Stücke zu finden, die zu sehr nach Kartoffel schmeckten.
Ein bisschen besser war es für mich bei meinen Großeltern: Mein Opa hat die Kartoffeln immer sehr fein gestampft. Dazu gab es dann – natürlich – Fischstäbchen. Und weil ich auch kein Gemüse mochte, habe ich immer etwas Gurke dazu gekriegt. Aber die Kartoffeln bei Opa und Oma waren manchmal sowieso speziell:
Caro wird Kartoffelgärtner
Wie bringt man Kinder dazu Dinge zu essen, die sie nicht mögen?
Man gibt ihnen ein Stück Garten und lässt sie selbst anbauen.
Die Kartoffeln, die ich bei Opa und Oma im Garten selbst angepflanzt und später ausgemacht habe, habe ich auch gegessen. Gleiches gilt für die Kartoffeln, die wir später bei meinen Eltern im Garten angebaut haben. Die waren so klein, dass wir sie komplett mit Schale frittiert haben: Total gut!
Mein neues Lieblingsrezept: Gefüllte Ofenkartoffeln
Und irgendwann mit der Zeit ist es besser geworden. Auf Salzkartoffeln fahr ich immer noch nicht ab, aber ich würde sie essen. Was ich allerdings richtig gerne essen: Gefüllte Ofenkartoffeln. Gerne etwas pikant und vielleicht mit ein wenig Sauce Hollandaise (aus dem Tetrapack, ich Frevler!). Und die gehen so:
Gefüllte Ofenkartoffeln
Zutaten
- 4-6 dicke Kartoffeln
- 2 Frühlingszwiebeln
- etwas Butter
- 250 g gemischtes Hackfleisch
- 250 ml passierte Tomaten
- 1-2 Spritzer Tabasco
- 125 g Käse gerieben
Zubereitung
- Die Kartoffeln in kochendem Wasser etwa 15-20 Minuten kochen. Wenn du mit dem Messer hineinstichst, sollten sie schon leicht abgleiten, aber noch nicht aufbrechen.
- Die Frühlingszwieben putzen und in dünne Ringe schneiden. In einer Pfanne mit etwas Butter und dem gemischten Hackfleisch anbraten. Wenn das Fleisch gar ist, die passierten Tomaten und den Tabasco hinzugeben. Nach Geschmack würzen.
- Die Kartoffeln abschrecken, halbieren und das Innere bis auf einen schmalen Rand mit einem Löffel oder einem Melonenausstecher herausnehmen und in eine Schüssel geben.
- Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen und Kartoffeln auf ein Backblech setzen.
- Das Innere der Kartoffeln stampfen und mit der Hälfte vom Käse und der Hackfleischsoße vermischen. Dann in die Kartoffelhälften geben und den restlichen Käse darüberstreuen.
- Etwa 10-12 Minuten überbacken, dann servieren.
So, jetzt weißt du, was meine Eltern regelmäßig zur Verzweiflung gebracht und mich jahrelang unglücklich gemacht hat …
Gibt es Lebensmittel, die du nach wie vor nicht gerne isst?
P.S.: Weißt du übrigens, wo der bereits geschriebene Artikel geblieben ist? Der aufmerksame Blogleser wird es mitbekommen haben: Ich habe ihn falsch geplant und datiert, sodass er für den 6. Januar 2016 – nicht 2017 – online gegangen ist. Nachträglich, irgendwo im Archiv verborgen.
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