SEO für Foodblogger

SEO für Foodblogger (Anfänger)

Beim FoodBloggerCamp wollte Britta von Glasgeflüster ein bisschen mehr über SEO erfahren. Wir hatten echte Profis da, aber für Anfänger wie sie und mich muss man eben manchmal bei den Basics anfangen. Wenn du also auch nur gehört hast, dass man auf seinem Blog SEO machen soll, aber eigentlich nicht so richtig weißt, was das ist und wie das geht, bist du hier genau richtig.

SEO für Foodblogger

Ich erkläre in einfachen Worten,

  • was SEO ist,
  • was SEO bringt,
  • wie du SEO machen kannst,
  • was dir bei SEO hilft.

Du hast bei Blogger andere Möglichkeiten als bei WordPress und hier widerrum andere, als wenn du deinen WordPressblog selbst hostest. Ich selbst habe einen selbstgehosteten WordPressblog und kann hier mit Plugins arbeiten, die mir bei SEO weiterhelfen. Blogger hat in jedem Artikel in der rechten Seitenleiste Möglichkeiten, SEO-relevante Informationen einzugeben und ein Blog bei WordPress.com ist hier noch etwas eingeschränkter.
Möglicherweise kannst du also nicht alle Tipps für deinen Blog anwenden, aber ich hoffe, dass dir die Informationen trotzdem weiterhelfen.

Was ist SEO?

SEO steht für Search Engine Optimization und bedeutet nichts anderes als Suchmaschinenoptimierung.

SEO = Suchmaschinenoptimierung

Was bringt mir SEO?

Durch Suchmaschinenoptimierung kannst du dazu beitragen, dass deine Website oder dein Blogartikel bei Suchmaschinen weiter oben gelistet wird. Außerdem sorgst du mit SEO dafür, dass die Besucher auch auf deinen Beitrag klicken und nicht vorbeiscrollen.

SEO kann also dazu beitragen, mehr Besucher auf deine Seite zu bringen. Mehr Besucher wollen wir alle, denn aus Besuchern können Leser werden. Aus Lesern Fans und aus Fans Kunden. Und auch wenn du gerade nichts zu verkaufen hast, freust du dich auf jeden Fall über Leser und Kommentare.

Wie kann ich SEO machen?

Es gibt SEO-Experten, die deine Seite von Kopf bis Fuß optimieren können. Ich kenne Leute, die wirklich Ahnung davon haben und tolle Ergebnisse erzielt haben. Aber wir schreiben ja „nur“ einen Blog und sind erst einmal nicht auf zahlende Kunden angewiesen. Darum reichen uns ein paar einfache Mittel, um unsere Blogartikel weiter oben in den Suchmaschinen erscheinen zu lassen.

Bestandsaufnahme

Googleergebnis Caros Küche
Googleergebnis Caros Küche: Mein Blog steht ganz oben.

Schritt 1

Google doch einfach mal deinen Blognamen (von mir aus auch bei Bing oder in einer anderen Suchmaschine). Welches Ergebnis steht ganz oben? Ich hoffe, du!

Links siehst du, wie diese Suche bei Caros Küche funktioniert hat:

An erster Stelle steht mein Blog, darunter ist mein Instagramprofil. Unter den Bildern gibt es dann noch meinen Facebookaccount und meine Rezeptübersicht bei mealy.
Bei mealy habe ich schon lange nichts mehr gemacht, aber durch deren Optimierung ist das Ergebnis echt weit vorne.

Schritt 2

Suchergebnis für "Halloumi Gyros" auf Google
Suchergebnis für „Halloumi Gyros“ auf Google – Vergrößern durch Klick.

Such dir ein älteres Rezept oder einen anderen Beitrag von deinem Blog raus (SEO braucht immer auch ein wenig Zeit) und suche das Rezept. Diesmal ohne deinen Blognamen.

Ich habe es mit „Halloumi Gyros“ versucht und schaffe es dabei tatsächlich (zwar ganz unten, aber:) auf Seite 1 der Googleergebnisse.

SEO funktioniert für Texte und Bilder.

Bei manchen Rezepten stehe ich etwas besser da, bei anderen etwas schlechter. Das Blöde ist: Ohne (kostenpflichtiges) Tool können wir die Suchbegriffe nur raten und müssen schauen, wie wir auch ohne Analyse etwas für unser SEO machen können.

Viele Bloganbieter geben dir aber die Möglichkeit, in den Statistiken zumindest teilweise einzusehen, über welche Suchbegriffe Besucher auf deinen Blog gekommen sind. Das müssen nicht immer nur die Textergebnisse sein, sondern manchmal ist es auch die Google-Bildersuche, die dich hoch rankt:

Google Bildersuche für "Gyros summerrolls"
Google Bildersuche für „Gyros summerrolls“

Google Analytics lasse ich an dieser Stelle mal außen vor, das ginge zu weit.

Wie kannst du also nun vorgehen, um einen neuen Artikel für Suchmaschinen zu optimieren?

  1. Keyword definieren

    Entscheide zuerst, was dein „Keyword“, also dein Schlüsselwort, dein Suchbegriff oder dein Thema ist. Wenn du einen Artikel über „Apfel-Kiwi-Marmelade“ schreibst, sollte genau das dein Keyword sein.
    Denn: Wie würdest du vorgehen, wenn du ein Rezept für Apfel-Kiwi-Marmelade suchst?
    Ich würde das bei Google eingeben und schauen, was mir vorgeschlagen wird. Ich würde nicht nach „Apfelmarmelade mit Kiwi“ oder „Kiwis gelieren für Marmelade“ suchen. Zumindest nicht vorrangig. Du kannst beide Begriffe und anderes trotzdem benutzen, aber du solltest dich auf das fokussieren, was du primär aussagen willst.

    Keywords können auch aus mehreren Wörtern bestehen.

  2. URL(-Struktur) anpassen

    Wie lautet bei dir die URL eines Artikels?
    Bei mir ist es http://www.caroskueche.de/ARTIKELNAME, bei einem Rezept kommt zwischen den Artikel und meine Seite noch ein /rezepte/. Das können Suchmaschinen erkennen und verarbeiten. Der Beispielartikel wäre bei mir also unter http://www.caroskueche.de/rezepte/apfel-kiwi-marmelade zu finden.
    Das ist deswegen gut, weil die URL das Keyword beinhaltet.

    Was nicht gut funktioniert, ist ein http://www.caroskueche.de/2016/10/18/ich-zeige-euch-heute-wie-man-apfel-ki.html – denn hier gibst du weder den Suchmaschinen noch deinen Lesern Informationen darüber, was im Artikel steht.

    Was aber gar nicht gut funktioniert, ist ein http://www.caroskueche.de/p=1333 – denn hier hast du ja nicht mal Text, über den etwas laufen könnte. Und leider ist genau diese Einstellung bei WordPress oftmals voreingestellt.

    Wenn du hier also Einfluss nehmen kannst, tu es.

    Merke: Keyword in die URL integrieren.

    Bei Blogger ist es oftmals so, dass für die URL der Anfang deines Fließtextes genommen wird. Ob es aber grammatikalisch und inhaltlich sinnvoll ist, mit dem Keyword anzufangen, hängt wohl vom Einzelfall ab.

  3. Überschriften und Zwischenüberschriften

    Überschriften werden anders dargestellt als der restliche Text. Warum? Damit der Leser erkennt, dass hier ein neuer Abschnitt beginnt.
    Damit das nicht nur deine Leser, sondern auch Suchmaschinen merken, solltest du Überschriften nicht manuell formatieren, sondern die Funktionen nutzen, die deine Plattform – ob nun WordPress oder Blogger – dir bietet. Denn so werden die Überschriften nicht nur einfach groß, fett oder farbig, sondern bekommen auch über das HTML eine eigene Struktur. Sie sind nämlich H1, H2, H3 etc.

    Überschriften sind nicht gleichwertig.

    Daraus, dass die Überschriften nummeriert sind, ergibt sich auch, dass sie nicht gleichwertig sind. Eine H1 ist die stärkste Überschrift und sollte auf einer Seite/Unterseite nur einmal vorkommen. Meist ist das der Titel des Beitrags.
    Du solltest also nun darauf achten, dass Zwischenüberschriften in deinem Beitrag keine H1 sind, sondern eventuell eine H2 oder H3 (je nach Priorität). Für unser Beispiel wäre das vielleicht ein Abschnitt mit dem Titel „Das richtige Glas für Apfel-Kiwi-Marmelade“.

    Im Idealfall schaffst du es noch, dein Keyword auch mal in einer Zwischenüberschrift unterzubringen.

  4. SEO-Optimierung im Text

    Auch (oder besser: gerade) dein Text sollte so gestaltet sein, dass Besucher und Suchmaschine wissen, was sie erwartet. Damit dein Text überhaupt Relevanz erzielt, sollte er am besten mindestens 300 Wörter lang sein.
    Die Sätze sollten verständlich sein, also weder zu lang noch zu kurz.
    Dein Keyword sollte im Text vorkommen, gerne auch etwas öfter. Aber bitte nicht zu oft, das wirkt spammy.

    Keywords nicht inflationär benutzen, sondern sinnvoll einsetzen.

    Wenn du hier noch alternative Schreibweisen oder Synonyme benutzen willst, mach das gerne. Denn auch darüber könnte dein Rezept natürlich gefunden werden. Hier sind Keywords wie „Apfelmarmelade mit Kiwi“, „Kiwimarmelade kochen“ oder „Kiwi gelieren“ möglich.

  5. Bilder für SEO optimieren

    Gerade als Foodblogger leben deine Rezepte von deinen Bildern. Deine Leser wollen sehen, wie das Rezept nachher aussehen kann und orientieren sich beim Nachmachen an deiner Optik. Insofern gilt generell: Bilder sind super!

    Du kannst aber nun zusätzlich noch dafür sorgen, dass deine Bilder sich ebenfalls positiv auf dein SEO-Ranking auswirken:

    • Bilddatei benennen

      Wenn du dein Bild speicherst, gib ihm einen aussagekräftigen Namen. IMG_0622.jpg ist kein aussagekräftiger Name, danach sucht niemand bei Google, wenn er Apfel-Kiwi-Marmelade sucht. Apfel-Kiwi-Marmelade.jpg ist also ein aussagekräftiger Name.
      Und wenn du mehrere Bilder in deinen Text einbaust, kannst du auch hier mit Keywords variieren. Kiwimarmelade.jpg ist also besser als Apfel-Kiwi-Marmelade2.jpg.

    • alt-Text nutzen

      Der alt-Text ist der Text, der erscheint, wenn man mit der Maus über dein Bild fährt. Es ist der alternative Text, der nämlich vor allem dann angezeigt wird, wenn dein Bild nicht geladen wird. Hier sollte also stehen, was auf deinem Bild zu sehen ist. Beispielsweise „Glas mit Apfel-Kiwi-Marmelade“. Suchmaschinen haben ja keine Augen und können daher nur bedingt erkennen, was dein Bild zeigt. Den alt-Text scannen und „verstehen“ sie aber. Gib ihnen also die Möglichkeit.

    • Bildgröße: etwa 150kb

      Auch die Ladezeit deines Bildes kann das SEO-Ranking beeinflussen. Speichere es also nicht in der bestmöglichen Größe, sondern schaue, welche Größe für dein Layout überhaupt sinnvoll ist. Viele Grafikprogramme haben Einstellungen, mit denen du das Bild weboptimiert speichern kannst. So ist die Dateigröße kleiner, das Bild verliert aber trotzdem nicht nennenswert an Qualität.

  6. Snippet (Vorschautext)

    Wenn du nicht schon von der Überschrift oder dem Vorhandensein eines Bildes überzeugt wurdest: Wie entscheidest du, auf welche Ergebnisse du in der Suchmaschine klickst?
    Bei mir ist es der Vorschautext, das sogenannte Snippet.

Snippets Apfel-Kiwi-Marmelade
Snippets Apfel-Kiwi-Marmelade

Manche der Snippets sind ein bisschen besser, aber die von Chefkoch bestehen oft nur aus einigen Bausteinen. Weil Chefkoch aber so populär ist, erscheinen sie fast bei allen Rezeptsuchen ganz weit oben. Für „Apfel-Kiwi-Marmelade“ haben sie es auch klug gemacht: Das ist nämlich das erste Wort im Snippet.

Bei WordPress kannst du mit dem Plugin Yoast SEO entscheiden, was in deinem Vorschautext steht. Bei Blogger ist es häufig einfach der Anfang deines Artikels.

Vorschautext: Kurz, knackig & auf den Punkt.

  • SEO für Foodblogger: Was sonst noch zählt

    • Links

      Für das Ranking sind sowohl interne Links, also Verweise zwischen deinen Unterseiten/Rezepten als auch externe Links, d.h. von und zu anderen Webseiten, wichtig. Für interne Links kannst du selbst sorgen, indem du beispielsweise in deinem Rezept für Apfel-Kiwi-Marmelade auf deinen Artikel zum Einkochen von Marmelade generell verlinkst.
      Externe Links kannst du sammeln, indem du Gastbeiträge schreibst, deine Artikel verlinkst (Foren, Kommentare – aber ohne zu spammen, bitte!) oder einfach so hilfreiche Artikel schreibst, dass du von alleine verlinkt wirst.
      Linktauschgruppen oder so sind dabei nicht unbedingt zu empfehlen. Schließlich geht es auch um Relevanz im richtigen Kontext.

    • Mobile Ansicht

      Je besser deine Website mobil funktioniert, desto besser wirkt sich das auf deine Platzierung aus. Immer mehr Nutzer gehen über Mobilgeräte online und lesen die Inhalte. Das findet sich auch im Algorhytmus wieder.

    • Aktualität

      Aktuelle Inhalte und eine gewisse Regelmäßigkeit werden honoriert.

    • Einzigartige Inhalte

      Deinen Inhalt solltest du haben. Dabei geht es zum Einen natürlich um Trends und Innovation, also gewisse Dinge einfach zuerst zu haben, aber vor allem auch darum, seine Beiträge nicht komplett in andere Feeds laufen zu lassen. Denn wenn man woanders das gleiche bekommt: Warum sollte man zu dir?

    • Interaktion

      Ganz, ganz wichtig ist auch, ob auf deiner Seite eigentlich etwas passiert. Gerade bei Blogs sind Kommentare, Likes und Shares wichtig. Wenn du zwar massig Klicks verzeichnest, aber eine hohe Absprungrate hast und kaum Kommentare, wirkt sich das negativ auf dein Ranking aus.
      Hast du aber Inhalte, die deine Besucher handeln lassen, ist das super.

  • Tools

    Das WordPress-Plugin Yoast SEO bietet schon in der kostenfreien Variante wahnsinnig viele Möglichkeiten, jeden Artikel und jede Unterseite zu optimieren.

    Achtung

    Bitte denke immer daran, dass du vorrangig für deine Leser schreiben solltest und nicht für eine Suchmaschine. Abgedroschene Phrasen, schlechte Grammatik, nur damit ein Keyword passt oder eine Aneinanderreihung von Keywords bringen deinen Besuchern nichts. Und dann geht auch das Ranking wieder runter.

    Das Ziel besteht nämlich nicht nur aus Klicks und Positionierung allein, sondern beinhaltet auch Punkte wie Absprungrate. Wenn deine Inhalte also nichts bringen, macht der Besucher die Seite wieder zu und kommt wahrscheinlich nicht wieder.

    Schlusssatz

    Ich hoffe, mein kleiner „SEO für Foodblogger“-Anfängerkurs hat dich ein wenig weitergebracht.

    Wenn du noch Fragen hast, schreib mir gerne eine E-Mail. Ich bin ganz bestimmt kein Profi, was SEO angeht, helfe aber, wenn ich kann.

    P.S.: Wenn du ein bisschen aufgepasst hast, hast du bestimmt gemerkt, dass mein Keyword für diesen Beitrag „SEO für Foodblogger“ ist.

    Merken

    10 Comments

    1. Danke, Caro, für diese nützlichen Infos!
      @ 2. URL anpassen:
      Bei Blogger wird die URL automatisch so erstellt:
      (Blogname).blogspot.com/(Jahr)/Monat/(Posttitel).html
      Der Posttitel (ohne Umlaute: ü wird zu u) wird je nach Länge auf eine bestimmte
      Anzahl Zeichen gekürzt.
      Bei mir ist der Posttitel (Artikelname) meistens kein Keyword, also mache ich es so (Beispiel):
      1. Der Posttitel soll «AUFGESPIESST» lauten (weil dies einfach zu meinem Einleitungstext passt), das Gericht (Keyword!) heisst jedoch «FISCHSPIESSCHEN».
      2. Ich gebe als Posttitel also erst einmal «FISCHSPIESSCHEN» ein und stelle den Beitrag fertig.
      3. Ich veröffentliche den Post, die URL lautet also: (Blogname).blogspot.com/ (Jahr)/Monat/ fischspiesschen).html
      4. Unmittelbar danach bearbeite ich den Post nochmals, ändere nun den Posttitel auf «AUFGESPIESST» und klicke dann auf «aktualisieren».
      5. Resultat: die URL bleibt sich gleich (also wie zu Beginn) und enthält das Keyword!
      FEL!X

      • Hi Felix,
        dein Trick für einen „besseren“ Posttitel ist echt klasse! Dass es so geht, hätte ich gar nicht vermutet. Danke fürs Teilen!

    2. Ein super Artikel. 🙂 Damit hast du SEO auch für mich ein ganzes Stück verständlicher gemacht. 🙂

      Viele Grüße,
      Anna

      • Das freut mich sehr!
        Mir war SEO auch lange ein Rätsel. Über die Arbeit habe ich dann zum Glück viel gelernt und das gebe ich natürlich gern weiter 🙂 Ist ja alles kein Geheimnis, nur oft kompliziert formuliert.

    3. Hallo, Carolin!

      Ein toller Artikel mit vielen wichtigen und nützlichen Informationen – super, dass du dir die Zeit genommen hast, das alles für andere Blogger*innen aufzuschreiben! 🙂
      Ich selbst habe zwar eigentlich das meiste gewusst, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das alles für viele andere Foodblogger*innen sehr, sehr hilfreich sein wird!

      Liebe Grüße
      Jenni

    4. Liebe Caro, endlich schaffe ich es mal wieder auf deinen Blog zu stöbern! Wahnsinnig hilfreicher Artikel! Werde wohl am Wochenende einiges zu tun haben 😉
      Liebe Grüße
      Sarah

    5. Toller Artikel… darf ich den verlinken?
      Liebe Grüße
      Katharina

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert