Mein erstes Rezept neu interpretiert | ReCreate Bloggerevent

Im Allgemeinen bin ich ja nicht besonders schüchtern, was unschöne Fotos angeht. Gerade am Anfang meines Bloggerlebens habe ich viel “drauflos geknipst” und hatte wirklich Besseres zu tun, als mein Essen auch noch schön anzurichten. Überhaupt – dass Fotos so viel ausmachen, habe ich lange Zeit nicht erkannt.

Die Persönlichkeit zählt!

Ich habe mich lange hinter “die Persönlichkeit zählt” versteckt – bis ich gemerkt habe, dass 1. meine Texte wenig Persönliches enthalten und 2. durch Fotos wie bei meinem ersten Rezept wohl eher der Eindruck aufkommt, dass ich schlampig bin und nicht mit Herzblut dabei. Sonst würde ich mir doch etwas mehr Mühe geben?

Aber, um ehrlich zu sein, war einfach viel mit Faulheit verbunden. Ich habe schon immer gerne fotografiert, aber nicht unbedingt gut. Ich bin aber auch schlicht zu faul, mich in hundert Kamerafunktionen einzuarbeiten und gebe mich mit weniger zufrieden, als ich erreichen könnte.

Bake to the Roots Re_Create Blogevent

Aber warum erzähle ich das heute eigentlich? Marc von Bake to the Roots hat sich auch mal sein erstes Rezept – das waren Tiramisù-Cupcakes – angeschaut und gemerkt, dass er sich verändert hat. Wie wir alle uns im Laufe der Zeit verändert. Und er hielt es (nicht zuletzt anlässlich seines dritten Bloggeburtstags) für eine schöne Idee, wenn noch mehr von uns mal in ihre Vergangenheit schauen.

Caros Küche vor drei Jahren

Mein Blog ist im Sommer 2014 an den Start gegangen und anfangs ging es vor allem darum, meiner Familie zu zeigen, was ich alles koche und die Rezepte mit ihnen zu teilen. Von Foodfotografie hatte ich noch gar keine Ahnung und eigentlich war es mir oft auch egal, wie mein Essen aussah. Schließlich sollte es ja schmecken. (Hat es übrigens auch meistens, aber heute ist nicht die Zeit, über meine größte Küchenenttäuschung zu sprechen – das mache ich wann anders!)

Mein erstes Rezept war rotes Pesto. Das mag ich selbst unheimlich gerne und ich finde schade, dass das rote Pesto in den Geschäften oft ein einziger Brei ist. Ich mag es, wenn auch mal Stückchen drin sind. Wenn man sieht, dass Tomaten im Pesto sind. Oder Knoblauch, Pinienkerne oder Parmesan. Darum war ich total stolz, dass ich ein rotes Pesto selbst gemacht hatte und es wirklich lecker war.

Ich habe es also gemacht, in ein Glas gefüllt und dann kurz vor knapp noch fotografiert. In der vollen Küche. Auf einem tiefen Teller. Was auch immer mich da geritten hat … das war wohl der verzweifelte Versuch, irgendetwas damit anzustellen!

Rotes Pesto

Das tat zwar dem Geschmack keinen Abbruch und zu dem Zeitpunkt war mir auch nicht wirklich bewusst, was ich da tat. Ich habe nämlich selbst kaum Blogs aus dem Ernährungsbereich gelesen und konnte mich darum nicht vergleichen.

Vergleichen, um besser zu werden

Wenn ich nicht ab und zu nach links und rechts schaue, verbessere ich mich nicht. Mir hilft es unheimlich, mir die Fotos von anderen Bloggern anzuschauen und auf Bildkomposition, Farben und so Kram zu achten. Manchmal schaue ich sogar vor dem Fotografieren eines neuen Rezepts, wie andere Leute ähnliche Gerichte angerichtet und fotografiert haben.

Die Umsetzung scheitert dann natürlich oft an meiner Ungeduld und meinem Unvermögen, mit der Kamera und Licht richtig umzugehen, aber ich werde mit jedem Foto ein bisschen besser. Mittlerweile sind meine Ansprüche sogar so hoch, dass ich einige Rezepte nicht verblogge, weil mir die Bilder nicht gefallen. Dann kommt es auf den “nochmal kochen”-Stapel und ich versuche beim nächsten Mal, es besser zu machen.

Alles neu macht der … Februar

Als Marc dazu aufgerufen hat, eines der ersten Rezepte noch einmal neu abzulichten, habe ich mich insgeheim gefreut: Ich tausche ja ab und zu mal die Fotos in meinen Rezepten aus, wenn ich sie noch einmal zubereite und die Bilder dann besser werden. Aber das rote Pesto hatte ich ewig nicht gemacht, irgendwie also ein schöner Anlass! Jetzt habe ich wieder zwei Gläser im Kühlschrank und ein paar neue Fotos, die bald das alte Bild ersetzen werden.

Rotes Pesto selbermachen

So ganz zufrieden bin ich mit den Farben noch nicht, aber gegenüber dem eingesauten Glas auf einem Suppenteller ist das doch ein Fortschritt, oder?

Das Rezept habe ich für dieses Mal leicht angepasst, ich habe nämlich keine Oliven verarbeitet. Ansonsten wie gehabt:

Rotes Pesto

Rotes Pesto mit getrocknete Tomaten

Carolin
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Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
Portionen 2 Gläser

Zutaten
  

  • 2 Gläser getrocknete Tomaten in Öl
  • 50 g Pinienkerne oder Cashewkerne
  • 10 schwarze Oliven
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 75 g Parmesan
  • 1 rote Chilischote

Zubereitung
 

  • Die Pinienkerne in einer Pfanne anrösten bis sie goldbraun sind. In der Zwischenzeit die Knoblauchzehen abziehen und den Parmesan hobeln. Die Tomaten aus dem Öl nehmen. Sobald die Pinienkerne die gewünschte Farbe erreicht haben, alle Zutaten und etwa die Hälfte des Öls von den Tomaten mit einem Stabmixer bis zur gewünschten Konsistenz mixen. Nun nach Gefallen abschmecken.

Notizen

Wer die getrockneten Tomaten in Öl fertig kauft, wird zumeist in Pflanzenöl eingelegte finden. Alternativ kann statt diesem Öl auch Olivenöl verwendet werden.
Cashewkerne sind eine günstige Alternative zu Pinienkernen und auch sehr lecker.
Je nach Gusto und Angebot sind auch Grana Padano oder Pecorino eine gute Wahl, wenn es um den Käse geht. Selbstverständlich ist auch ein rotes Pesto mit Ricotta oder sogar Mozzarella möglich. Damit wird es dann milder.
Pasta mit rotem Pesto
Hat es geschmeckt?Lass es mich wissen, ich freu mich über deine Meinung!

Lieber Marc, alles Gute zum dritten Geburtstag! Du kreierst wahnsinnig tolle Rezepte und ich liebe deine Fotos! Bei dir gucke ich immer mal gerne ab und am liebsten würde ich deine Cookies freitags sofort nachbacken! Aber die schlanke Linie … du weißt ja.

3 Comments

  1. Hihi, tolles Bild mit der Toastbrottüte im Hintergrund und überhaupt ^^ Allerdings hast du wenigstens Tageslicht und nicht ein Handyfoto mit Blitz eingefügt XD Ich glaube, gegen meine Gruselfotos kommt man recht schwer an 😛

    Glücklicherweise haben wir uns beide weiter entwickelt was die Fotos angeht.

    Drück dich
    Jette

  2. Mit einem Pesto hast Du dir aber auch kein leichtes Objekt ausgesucht – ich hab das auch mal probiert und kann aus Erfahrung sagen – nicht einfach! Bin also voll bei dir! 🙂

    Freut mich, dass Du beim Blogevent mitgemacht hast und noch so ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderst! Ich liebe all die Geschichten, die hier zusammenkommen!

    LG, Marc

  3. Ich muss ja sagen, dass ich beide Variationen deines Pestos sehr ansprechend finde, aber eine fotografische Entwicklung kann man echt nicht leugnen 😉
    Sind sehr schöne Fotos geworden und es sieht sehr lecker aus <3
    Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Mimi

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