Antwort: Blogziele, Euer Einsatz, Erwartungen etc. von Muddelchen

Als ich am Freitag, kurz bevor ich zur Arbeit losstarten wollte, einen neuen Beitrag von Muddelchen zum Thema “Blogziele, Euer Einsatz, Erwartungen etc.” gelesen habe, hätte ich eine ganze Menge zu sagen gehabt. Denn das Thema ist so vielfältig und die liebe Andrea hat so viele Punkte angesprochen, dass ich es in den verbleibenden zehn Minuten gar nicht hätte unterbringen können.

Nun also hier meine Gedanken zum Thema.

Im ursprünglichen Beitrag von Muddelchen geht es um

– SEO-Optimierung für den eigenen Blog
– die Etablierung als Blogger in der Szene
– die Definition von “Erfolg” beim Bloggen
– Gratisprodukte
– Berufsblogger vs. Hobbyblogger

Und tatsächlich weiß ich sogar jetzt nicht, an welchem Punkt ich ansetzen soll.

Vielleicht hier:

Wer sind meine Leser und warum und wie will ich sie / euch / genau dich erreichen?

Mir ist aufgefallen, dass viele Blogger nur für andere Blogger zu schreiben scheinen. Es gibt Facebookgruppen, in denen man seine Posts teilen kann – in den Gruppen sind dann aber vor allem andere Blogger, die eigentlich auch nur ihre Posts teilen wollen.
Ich lese unheimlich gern andere Blogs, lasse mich von Rezepten inspirieren, schaue mir neue Nagellackfarben an oder Reisebilder aus der ganzen Welt.

Ich weiß aber auch, dass andere Foodblogger eigentlich kein wirkliches Interesse an den Rezepten von anderen Bloggern haben. Da geht es dann eher darum, wie hübsch die Fotos sind.

Da bin ich raus.

Ich möchte mit meinem Blog eigentlich andere Leute erreichen, nämlich Menschen, die auf der Suche nach schnellen und einfachen Rezepten sind. Leute, die nicht viel Zeit haben, aber trotzdem mal was anderes essen wollen als Nudeln mit Tomatensoße.

Wenn jemand bei Google “Rezept Reis Mittagspause” sucht, will ich gefunden werden.

Darum brauche ich SEO.

Suchmaschinenoptimierung.

Blogger von Google bietet da einige gute Möglichkeiten, die Blogbeiträge direkt zu überarbeiten. Mit Labels werden Stichworte hinzugefügt, die Bilder können direkt benannt werden und ich kann eine Beschreibung für Suchmaschinen angeben.

Allerdings kenne ich mich mit SEO (noch) nicht so gut aus – am Dienstag bin ich erstmal auf einem kleinen Workshop und gespannt auf die Tipps.

Denn letztlich blogge ich nicht nur für mich selbst, sondern möchte a) Austausch mit lieben Menschen und b) die Küchen dieses Landes um ein paar Rezepte und Zutaten bereichern.
Dabei ist mir die Leserzahl bei Google Friend Connect (wird oder wurde da eigentlich was abgeschaltet?) nicht sooo wichtig.
Ich glaube, außerhalb der Bloggerwelt kennen diese Funktion eh nur wenige Menschen.

Was mich freut, sind Kommentare oder Posts bei Instagram wie dieser:

Schau mal, @caroskueche – gerade habe ich wieder einen großen Schwung deiner Bulgurbratlinge gebrutzelt. Heute mit Gurkensalat, morgen mit Möhrensalat. Die letzte Portion friere ich ein. Immer wieder gut!

Da hat Anne auf Instagram meine Bulgurbratlinge mit Gurkensalat nachgemacht – und das offenbar nicht zum ersten Mal.

Das ist für mich wie ein Ritterschlag!

Events, Einladungen und Gratisprodukte

Einige Blogger können tatsächlich schon (einigermaßen) gut vom Schreiben leben. Das haben sie mit einem bestimmten Schreib- und Fotostil geschafft und nun schalten sie beispielsweise Werbung, gehen bezahlte Kooperationen ein oder arbeiten mit Affiliatelinks.
Sie werden – wie es manchmal scheint – täglich auf Events eingeladen, nehmen an Bloggerreisen teil und entwickeln eigene Produkte.

Dadurch, dass ich in Berlin wohne und mittlerweile einigermaßen “vernetzt” bin, gibt es immer mal Events, auf die ich eingeladen werde und für die ich nicht schrecklich weit fahren muss.
Auch wenn ich mich immer wieder wundere, wie häufig Bloggerevents am Mittag oder Nachmittag angesetzt werden. Da müssen entweder sehr viele Blogger das mittlerweile hauptberuflich machen – oder sie sind noch Studenten?
Anders kann ich mir das nicht erklären – denn ich kann und möchte meinen Jahresurlaub nicht komplett für Events nehmen.

Events finde ich deswegen spannend, weil ich mal über den Tellerrand blicken kann, neue Produkte und neue Leute kennenlerne. Ob nachher etwas davon auf dem Blog landet, ist dann immer unterschiedlich – schließlich soll es halt passen.
Ich weiß, dass Firmen mit einer Einladung häufig erwarten, dass über sie berichtet wird, aber schlussendlich muss ich alles, was ich veröffentliche, auch irgendwie vertreten können. Ich möchte keine kostenlose Werbeplattform sein für Dinge, die ich nur mäßig spannend finde.

Wenn ich also über ein Event oder ein Produkt berichte, dann deshalb, weil ich dazu etwas zu sagen habe.
Am Mittwoch war ich beispielsweise mit Rebecca beim Launch-Event von Foodiac. Es gab tolles Essen, aber das Konzept der Seite ist in meiner aktuellen Situation nicht das Richtige. Daher gibt es keinen gesonderten Beitrag.

Muddelchen schreibt:

“Das nur zum Thema Gratisprodukte. Ich müsste lügen, wenn ich sage: Ach, ich will sowas nicht. Doch, ich will schon, aber es ist mir nicht wirklich wichtig.”

Das finde ich schön gesagt. Ich freue mich jedes Mal wie Bolle, wenn eine Firma mit einer ernsthaften und sinnvollen Anfrage schreibt. Das passiert nicht oft, aber eben doch ab und zu. Und zwar so, dass ich noch nicht von der Fülle an Beiträgen, die ich noch “machen müsste” erschlagen werde.

Zum Glück.

Denn – und da gebe ich Muddelchen voll Recht:
Dieser Blog ist mein Hobby. Ich schreibe ihn, weil ich es gern mache und ich möchte, dass es so bleibt.
Wenn ich nichts zu sagen habe oder es nicht schaffe, einen Beitrag zu schreiben, dann tue ich es nicht. Denn ich muss es nicht.

Im echten Leben gibt es immer Dinge, die wichtiger sind.

Und jetzt du!

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10 Comments

  1. Muddelchen

    Erst einmal lieben Dank dafür, dass Du meinen Beitrag auch auf Deinem Blog thematisierst. Du gehörst ja schon seit Jahren zu meinen treuen Leserinnen und das ist für mich jetzt eine ganz große Freude, wenn gerade eine Stammleserin mein Posting wichtig genug findet und auch ihre eigenen Ziele und Vorstellungen sowie Ansichten äußert.

    Ganz allgemein glaube ich nämlich, dass viele Bloggerinnen davor zurückschrecken, wirklich ehrlich zu sein, weil sie Angst haben, dass ihre Meinung nicht gut ankommt oder man aneckt oder Firmen vergrault – die Gründe dafür können vielfältig sein. Und da ist man als Hobbyblogger besser dran, denn ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen, aber natürlich sollte ich für meine Denkweise Argumente haben und wenn ich zum Nachdenken anregen konnte, ist mein Ziel bereits erreicht.

    Jeder muss selbst wissen, ob er seinen Blog ganz vermarkten will, gar nicht oder nur gezielt etwas an Eventeinladungen annimmt oder Gratisprodukte etc. So, wie Du es beschreibst, habe ich das Gefühl, dass bei Dir eine ausgeglichene Mischung herrscht und Dein Hauptziel, eben einen Blog als Hobby zu führen, immer noch das wichtigste Anliegen ist.

    Dass Du Dich für SEO interessierst, kann ich vollkommen verstehen. Natürlich habe auch ich mal Stichpunkte gemacht, ob mein Blog gefunden wird, wenn ich bestimmte Kriterien in die Google-Suchmaschine eingebe. Dies ist fast immer der Fall, so dass ich da nichts zu optimieren brauche, worüber ich auch ganz froh bin, denn ich habe keine Lust, mich in so ein komplexes Thema reinzufuchsen und bereits beim Schreiben eines Beitrages darauf zu achten, ob ich die richtigen Keywords verwende. Vielleicht könnte ich tatsächlich mehr erreichen, wenn ich sachkundiger wäre, aber, Du ahnst die Antwort schon: Mir ist es egal :), es reicht so, wie es ist.

    Dass Du zu Deinen Rezepten Rückmeldungen erhältst, ist eine ganz tolle Bestätigung, genau das finde ich einfach am Allerbesten am Bloggen, dass andere sich inspirieren lassen, etwas nachkaufen oder in Deinem Fall nachkochen und dann eine positive Rückmeldung geben. Für mich sind das die wahren Ziele beim Bloggen und das schönste Kompliment, was man als Blogger bekommen kann.

    Stell Dir vor, witzigerweise habe ich gerade gestern wirklich gleich einige Gratisprodukte erhalten (ich denke aber nicht, dass das Unternehmen meinen Blogpost gelesen hat^^) habe, das ist bei mir auch nur sehr, sehr selten und ich freue mich ganz doll darüber.

    Dein letzter Satz gefällt mir enorm: Im echten Leben gibt es immer Dinge, die wichtiger sind. Das bringt alles auf den Punkt, denn auch für mich ist es schlichtweg so.

    Ganz liebe Grüße an Dich und einen schönen Sonntag!

  2. Super geschrieben, liebe Caro!
    Finde es auch erschreckend, wie viele Seiten fast ausschließlich Werbung für Produkte machen (und diese gesponsored bekommen). Klingt vielleicht neidisch, aber an sich denke ich mir: nö, ich bin nicht neidisch, denn wenn ich ein Produkt ausprobieren möchte, kann ich mir das auch selbst kaufen.
    Ganz toll fand ich, dass du oben geschrieben hast, dass Foodbloggern die anderen Blogger bzw deren Rezepte nicht wirklich interessieren und dass sie nur durch super Bilder so viele Follower haben.
    Wir machen das halt als Hobby, andere als Job – da muss man immer unterscheiden.
    Es gibt aber definitiv wichtigeres im Leben 😉

  3. Toller Post! Ich finde deine Einstellung echt gut – man muss sich nicht für irgendwas verkaufen, hinter dem man nicht steht! Und ich sehe es genau so…der Blog ist auch für mich ein Hobby…nicht mehr und nicht weniger. 🙂

    Lg Anna

  4. Dankeschön!
    Ich finde halt, dass bei einigen Seiten mittlerweile mehr Werbung kommt als regulärer Content – das ist dann einfach echt schade.
    Und richtig: Zwischen Hobby und Job liegt einfach ein Unterschied und das ist ja auch gut so!

  5. Vielen Dank!
    Solange ich nicht davon leben muss, Anzeigenplätze zu verkaufen, ist alles gut 😉

  6. Ich glaube, das Problem mit Ehrlichkeit beim Blogge ist immer auch ein wenig Selbstschutz. Ich überlege auch häufig, wie viel Meinung denn in meine Artikel reinkommen darf – ich steh nämlich nicht auf Konflikte und versuche auch im "normalen" Leben immer, welche zu vermeiden. Dabei kann angeregter Austausch ja ganz toll sein!

    Klasse, dass du über die Suchmaschinen so gefunden wirst, wie du es dir wünschst! Da scheinst du ja intuitiv genau das richtig zu machen 🙂

    Ich hab übrigens auch ein Paket von Kölln bekommen und darf etwas Müsli testen, hier kommt dann demnächst tatsächlich mal ein Beitrag 😉

    Dir auch noch einen schönen Sonntagabend und danke für deinen ausführlichen Kommentar! Deine Mail beantworte ich vermutlich morgen früh!

  7. Muddelchen

    Ja, Selbstschutz mit Sicherheit auch. Es ist auch schwierig, da eine Balance zu finden, ohne Frage. Dennoch sollte man sich nicht verbiegen müssen, nur, damit einem ein evtl. Werbepartner abspringt, dann läuft meiner Meinung nach etwas falsch.

    Toll, dass Du von Kölln etwas bekommen hast, ich mag die Haferflocken der Marke so gerne und esse sie auch regelmäßig. Was ich bekommen habe, zeige ich bald auf dem Blog, allerdings nur erst einmal in Preview, denn es handelt sich ume eine komplette Pflegelinie und ich habe meine Gesichtspflege erst vor 3 Wochen komplett umgestellt. Hätte ich das mal eher gewusst ^^. Deine Mail habe ich bereits beantwortet, bis bald 🙂 LG

  8. Das ist ein toller Beitrag! Soviel muss erstmal gesagt werden. Den Rest kommentiere ich mal so Schrittweise durch 🙂

    Zuerst zu der Blogger – Blogger Sache. Ich glaube viele vernetzen sich untereinander (ich würde das auch gerne, aber ich habe ja keine Ahnung wo und welche Gruppe und so… Das ist scheiße wenn man neu anfängt :/ ) um auch einfach mal ein positives Feedback zu bekommen.
    Ich kann da ja nur für mich sprechen, aber ich bin enorm ehrgeizig und erwarte da irgendwo auch mal eine positive Rückmeldung. Und die bekommt man häufig eher von Bloggern, als von normalen Lesern. Ich glaube, dass liegt aber auch nur daran, dass der Leser gar nicht weiß wie gerne man mal einen Kommentar sehen würde. Blogger kennen das aber sehr wohl, vor allem kleine Blogger.

    Aber was anderes, die Monetarisierung des Blogs. Ganz ehrlich ich würde liebend gerne mit meinem Blog Geld verdienen, ich steck da auch viel Herz und Arbeit rein. Rezepte schreiben sich nun mal nicht von allein und ich verbiete mir das einfache kopieren von anderen. Für mich persönlich ist nicht okay einfach das Rezept von jemand anderem zu posten ohne wenigstens eine Quelle anzugeben. Das ist aber etwas, das ich – leider – schon viel zu oft gesehen habe. Ich konnte aber schon in der Schule nicht abschreiben 😀
    Natürlich ist mir persönlich auch klar, dass ich nach 3 Monaten nichts erwarten sollte und mich mal über 1000 Follower auf Insta freuen sollte (was ich auch tue! :D)

    So was wollte ich noch sagen… Ach ja…

    Bloggen: Hobby oder Job, ich glaube viele profitieren davon noch zu studieren, daher können sie sich das Bloggen auch leisten, sonst wüsste ich auch nicht wie manch einer alle 2 Tage ein Rezept schreiben kann (oder ich bin einfach so langsam…). Ich habe das als es nur indisches Essen gab ja jeden Tag gemacht und das war am Ende wirklich anstrengend.

    Übrigens SEO… da muss ich mich auch endlich mehr reinarbeiten, da gibt es noch einiges zu verbesser, obwohl ich schon extra ein Plugin für WP habe, aber ich bin mir noch nicht so sicher ob das wirklich so gut ist… Naja vorher muss ich den Rezeptestapel abarbeiten 🙂

    Was auf jeden Fall ein toller Artikel von dir und ich habe jetzt sicher tausend Sachen die ich noch sagen wollte nicht gesagt… Und dafür ganz viel Stuß erzählt 😉

    Doch eines fällt mir noch ein. Ich finde man sollte immer hinter sich und seinen Werten stehen.
    Ich finde es gut, dass du genau das machst. Das macht dich aber auch so symphatisch!

    Ganz liebe Grüße
    Caro

    (So jetzt muss ich mal mein Waffelrezept fertig schreiben… *seufz*)

  9. Liebe Caro,

    ich finde es toll, dass du gerade dieses Thema aufgreifst. Im Moment bin ich nämlich etwas "frustriert", weil ich einfach nicht zum schreiben neuer Beträge komme, irgendwie nie Zeit dafür finde und beobachte, wie mir andere Blogger "davonrennen". Aber du hast irgendwie Recht, wir stehen halt beruflich fest im Leben und haben nicht unheimlich viel Freizeit um an Beiträgen zu arbeiten, Fotos zu machen etc. Ebenfalls nervt es mich im Moment auch, dass nur kommentiert wird, damit man seinen eigenen Blog bekannt macht. In vielen Fällen ist es einfach ein belangloses "Wow, tolles Post. Ach übrigens, hier geht es zu meinem Blog…", dass nervt wirklich.
    Was gesponserte Beiträge angeht: Ich freue mich auch unheimlich, wenn man eine ernsthafte Anfrage bekommt. KLar muss man auch mal etwas ablehnen, wenn es nicht zu dem Blog passt. Ich habe sehr gerne einen Blog besucht, deren Verfasserin zu etwa dem gleichen Zeitpunkt gestartet ist wie ich und die mir irgendwie sympathisch war. Sie schreibt hauptsächlich über Mode. Mittlerweile ist jeder ihrer Posts irgendwie gesponsert und als sie letztens über eine Matratze berichtet hat (die sie auch bekommen hat) war ich irgendwie echt traurig darüber 🙁
    Man selbst gibt sich ja auch sehr viel Mühe, steckt herzblut und viel Liebe in die eigene Seite und naja, dadurch das man nicht dreimal die Woche etwas schreiben kann, zusätzlich noch kommentieren und werben etc. sind die Seitenbesuche natürlich vergleichsweise geringer :/
    Ach, Caro. Hast du nicht ein leckeres Rezept für mich, was mich etwas aufmuntern kann 🙂

    Liebste Grüße aus Münster,
    Genevieve

  10. Liebe Genevieve,
    ach Mensch, lass dich drücken!
    Vielleicht ist das das Richtige für dich? ´

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